Fahrplan: Beeinträchtigungen auf der Linie von Herrenberg bis Eutingen / Ausweichmöglichkeit über Bondorf

Der desolat wirkende Bahnkörper, der Hochsteg über die Gleise und relativ niedrige Fahrgastzahlen sind zwar Fakt, haben aber nichts mit den Änderungen des Fahrplanes zu tun, die bei der Gäubahn ab dem 13. Dezember zu Buche schlagen.

Von Klaus Ranft

Rottenburg-Ergenzingen. Den Fahrplan erläuterte beim Infoabend Gerhard Schnaitmann von der Nahverkehrsgesellschaft Baden Württemberg im Adolph-Kolping-Saal. Rund 90 Besucher, darunter Alt-OB Winfried Löffler, OB Stephan Neher und Baubürgermeister Wolfgang Weigel, konnte Ortsvorsteher Reinhold Baur willkommen heißen.

Zumindest statistisch gesehen war ein beachtlicher Teil der Bahnfahrenden anwesend. Schnaitmann hatte diese (Hin- und Rückfahrt gerechnet) in Richtung Stuttgart mit 345 und in Richtung Horb mit 20 beziffert. Letztere zeigten sich kompetent und fahrplansicher, vor allem aber auch enttäuscht über die neuen Fahrpläne, die die Situation für Ergenzingen verschlechtert.

Schnaitmann redete nicht um den heißen Brei herum, sondern sah das genau so. Das werde für den Zeitraum von zwei Jahren (nächste Fahrplanänderung) so bleiben, meinte er.

Schnaitmann verwies auf die vom Land gewollte Verbesserung der Gäubahn infolge sinkender Fahrgastzahlen. Man wolle damit insbesondere der besseren Anbindung der Fernzüge in Stuttgart, Zürich und Mailand Rechnung tragen. Die Anbindung dieser internationalen Strecken hätten hohe Priorität.

IC sitzt Regionalverkehrim Nacken

Insbesondere die dabei eingesetzten ICs säßen dem Regionalverkehr im Nacken, da deren Zeitfenster sehr gering sei. Dazu komme, dass der Bahnhof Bondorf umgebaut werden müsse, da er in der jetzigen Form den künftigen Anforderungen nicht mehr entspreche. Dies solle bis 2017 der Fall sein.

Ab 2017 werde dann das neue Fahrplankonzept umgesetzt. Im Übergangsfahrplan 2015 seien vornehmlich die Züge von Herrenberg nach Eutingen beeinträchtigt. Trotz alledem können sich die werktäglichen Verbindungen nach Stuttgart auch weiterhin sehen lassen.

Angefangen von morgens 5.58 Uhr bis abends 21.58 gibt es 19 direkte Verbindungen in die Landeshauptstadt. Dazu kommen weitere sechs Verbindungen, bei denen man in Bondorf oder Herrenberg umsteigen muss. Problematischer wird es bei der Rückfahrt von Stuttgart. Da gibt es insbesondere zu den Feierabendzeiten, zwischen 16 und 20 Uhr, gerade vier direkte Verbindungen nach Ergenzingen.

Natürlich besteht auch für den Bahnkunden die Möglichkeit, auf einen Zug auszuweichen, der bis Bondorf fährt. Ab dort hat das Landratsamt Tübingen einen Busverkehr nach Ergenzingen eingerichtet. Die Busse fahren werktags (Montag bis Freitag) während der Feierabendzeit ab Bahnhof Bondorf um 15.02 Uhr, um 17.02 Uhr und um 19.02 Uhr direkt nach Ergenzingen und dort alle acht Haltestellen an.

Schnaitmann verwies auch darauf, dass Jahres- und Monatsabokarten bis zum Bahnhof Eutingen abgedeckt seien. Das gelte für all diejenigen, die aufgrund der dort besseren Parkplatzsituation mit dem Auto nicht nach Bondorf, sondern den Bahnhof Eutingen anfahren.