Jahreshauptversammlung des Fördervereins Synagoge Baisingen / Ausgeglichener Kassenbericht

Von Marly Scharnowski

Rottenburg-Baisingen. Der Schloss-Saal in Baisingen war bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins Synagoge Baisingen gut gefüllt mit hochkarätigen Mitgliedern aus dem Stadt-, Gemeinde- und Ortschaftsrat.

Oberbürgermeister Stephan Neher eröffnete die Sitzung mit Grußworten, die Vorstandsmitglieder Herr Zeiss und Herr Fuchs waren ebenfalls anwesend. Geschäftsführer Hubert Dettling hielt einen Jahresrückblick. Die 25-Jahrfeier war ein großer Erfolg, eben so die durchgeführten, einzelnen Veranstaltungen, wie Diskussionen, Führungen, Fachvorträge, Schulbesuche  und Konzerte.

 Neu zu besichtigen ist das Ritualbad in Mühringen, es wurde revitalisiert und verfügt über  natürlich durchfließendes Wasser, wiederum ein Kleinod, das der Öffentlichkeit zur Ansicht geboten wird.

 Die Synagoge stößt weiterhin auf großes Interesse im In- und Ausland, es gibt auch ehemalig in Baisingen geboren, jetzt in Amerika lebende Mitglieder des Vereins, die ihm jährlich eine Spende zukommen lassen. 

Die Frage, ob man einen markierten Weg durch Baisingen führen sollte oder könnte, etwa in Form von Stolpersteinen, stieß auf mäßiges Interesse. Besser sichtbar wären Hinweistafeln. Stadträtin

Ursula Sieber, die fleißig an einer schwarz-gelben Socke strickte, warf ein, dass die Tonanlage in der Synagoge dringend verjüngt werden müsse. Auf die Frage der feuchten Wände und wie man das Problem beheben könnte, antwortete Bürgermeister Weigel, dass es problematisch wird. Legt man die Wände trocken, wären sie nicht mehr im Originalzustand, der Zustand muss beobachtet werden und gegebenenfalls zeitnah eingegriffen werden.

 Laut Statistik werden die Öffnungszeiten so wie sie sind, gut angenommen, relativ selten kommen überraschend wirklich interessierte Besucher.

 Joachim Gölz legte einen ausgeglichenen Kassenbestand vor mit den Worten: "Wir hatten viele Veranstaltungen, echte Höhepunkte, Sie sehen, jeder Euro wurde gut angelegt".

 Roland Gölz, in Vertretung von Horst Schuh, konnte den gesamten Vorstand mit vier Enthaltungen entlasten.

 Eine Änderung der Satzung wurde vorgestellt, lediglich die Sätze müssen umgestellt werden, haben aber inhaltlich keinerlei Bedeutung.

 Die neu geplante Gedenkstelle soll auf dem Metzelplatz aufgestellt werden; in Form einer Stele und eines Gedenksteines. Ralf Emann wird die Skulptur erstellen, sie ist schlicht und doch aussagefähig. Vorgesehen ist die Einweihung für den 6. September, dem Gedenktag für jüdische Kultur. Allerdings sind noch einige Umbauarbeiten zu tätigen, daher ist es nicht sicher, ob das Datum eingehalten werden kann.

Da sich einige Bewohner des Metzelplatzes zu dem Plan negativ geäußert hatten, wurde ein Zusammentreffen auf dem Rathaus vereinbart. Es kamen zwei Anlieger, die nichts gegen die Veränderung hatten. Das Bächle bleibt erhalten, eventuell wird die Skulptur mit Wasser umspült.

 Die nächsten Höhepunkte sind die Eröffnungsfeier der Gedenkstelle mitten in Rottenburg und am 9. November die Gedenkfeier der Synagoge. Zu diesem Termin sind heute schon die Schulen von Rottenburg eingeladen, um mit ihren Ideen und Interpretationen die Feier mit zu gestalten.