Von einer Gartenschau erhofft man sich außerdem ein neues räumliches und thematisches Konzept für die Stadt. Foto: Rath

Bewerbung für Zeitraum 2026 bis 2030 denkbar. Von Schau erhofft sich Verwaltung neues räumliches und thematisches Konzept.

Rottenburg - Viele schöne Orte hat Rottenburg zu bieten: Den Schadenweiler, das Neckarufer oder das Weggental sind nur einige Anlaufstellen für Naturliebhaber. Durch die Bewerbung für eine Gartenschau sollen die Orte in einem einheitlichen Konzept verbunden werden.

Bereits 1991, 1996 und 2002 hatte sich Rottenburg für eine Gartenschau beworben, aber den Zuschlag nicht erhalten. "Gartenschauen haben eine Magnetwirkung, viele Menschen kommen", erläuterte OB Stephan Neher die Vorteile.

Von einer Gartenschau erhofft man sich außerdem ein neues räumliches und thematisches Konzept für die Stadt. Viele schöne Gebiete liegen in der Stadt: Neckarufer, Weggental, Schadenweiler um die Forsthochschule oder Schänzle. Einziges Problem: Richtig verknüpft sind die Bereiche nicht. Das soll sich ändern.

Ein erstes Konzept präsentierte das Planungsbüro Bresch Henne Mühlinghaus dem Gemeinderat. Dabei stellten die Experten klar: "Wir wollen Ihnen nichts überstülpen, unser Konzept baut auf Verhandlung auf." Grundlegende Idee ist es, neue Verbindungen zu schaffen. Das Schänzle soll zu einem Neckaruferpark umgestaltet werden. Beim Schlachthofareal könnte zum Neckar hin ein attraktiver Freiraum entstehen.

Das Dätzwegareal ist noch von der Stadt abgeschnitten. Auch hier wird Potenzial gesehen. Eine bessere Anbindung an Bahnhof und Schadenweiler könnte die Attraktivität steigern. Außerdem könnte dort Raum sein für "Urbanes Wohnen im Grünen". Das wäre sowohl für Rottenburger als auch für Pendler interessant.

Langfristig soll der Schadenweiler räumlich und thematisch an den Stadtkern angebunden werden. Eine Idee wären weitere Übernachtungsangebote zum bestehenden Campingplatz. "Baumhäuser oder Hütten, all das wäre denkbar", so die Landschaftsplaner. Auch eine Waldbühne oder zusätzliche Gastronomie könnte umgesetzt werden. Für den Verkehr wird eine zweite Anbindung notwendig sein. Auch das Weggental könnten als Kulturlandschaft in eine Gartenschau einbezogen werden.

"Eigentlich bringen wir die Gartenschau in die Landschaft, denn wir wollen schon Vorhandenes in Rottenburg nutzen und darum einen Rahmen gestalten", lautete die Devise. Für die genauere Planung bleiben rund zehn Jahre Zeit, denn der Zeitraum der Bewerbungen erstreckt sich von 2026 bis 2030. Hierzu erklärte der OB: "Landesgartenschauen sind in den geraden, einfache Gartenschauen in den ungeraden Jahren." Beides wäre für Rottenburg denkbar. Der Landeszuschuss beträgt dann entweder fünf oder zwei Millionen Euro.

Die Stadträte zeigten sich begeistert. "Da sind Projekte mit eingeschlossen, die schon lange angedacht sind", freute sich Sabine Kracht von den Grünen. Dem stimmte Hermann Steur (SPD) zu: "Selbst wenn es nicht zur Gartenschau kommt, da sind so viele tolle Sachen dabei, die wir herausnehmen können."

Kritischer äußerte sich Peter Cuno (WiR). Er befürchtet, dass durch die Verteilung über die ganze Stadt manche Teile nicht so angenommen werden könnten. Außerdem forderte er ein klares Finanzierungskonzept.

Mitte Dezember wird der Gemeinderat über eine Bewerbung beraten. Diesen Freitag wird um 14 Uhr ein Bürgerspaziergang zum Thema angeboten. Er beginnt an der Zehntscheuer. Am 7. Dezember wird dort eine Infoveranstaltung für die Bürger stattfinden.