Bei "Rock Of Ages" werden auch Saxon, Rage und Kansas auf der Bühne stehen / Mehrere Geheimtipps

Von Peter Morlok

Rottenburg-Seebronn. Die einen gewannen mit Horrormasken, innovativer Geräuschkulisse und dem Song "Hard Rock Hallelujah" den Eurovision Song Contests 2006 und die anderen schrieben Rock-Balladen, die für immer und ewig in die Geschichte eingingen.

Lordi, die finnischen Glam-Metal-Rocker mit den Gruselkostümen; "Kansas", die mit ihrem "Dust In The Wind" genauso eine unsterbliche Melodie aufs Notenpapier brachten wie "Nazareth", die Generationen von Verliebten mit "Love Hurts" eine Gänsehaut nach der anderen verpassten, werden Ende nächster Woche ihre Fans beim neunten "Rock Of Ages" mitreißen.

Es sind große Namen, aber auch Bands, die man irgendwie noch als Geheimtipp laufen lassen kann, die Festival-Macher Horst Franz in diesem Jahr auf seine Setliste nahm. Ein Billing, das für jeden der Tausenden von Besuchern etwas bereithält, das begeistert.

Dr. Feelgood spielt zur Eröffnung

Gleich am Freitag, 25. Juli, wird’s grandios. "Dr. Feelgood" die verdienten Veteranen, wie sie der Veranstalter tituliert, werden das Sommer-Open-Air mit "Milk and Alcohol", passend zum familienfreundlichen Konzept, eröffnen. Für die Kids gibt’s einen Milchshake, für die Eltern ein Bier. Michael Gruidl und sein Serviceteam werden‘s richten. Nach englischer Pub-Mucke geht’s melodisch weiter.

"Tokyo" die Band um Frontmann Robby Musenbichler feierte mit ihrem prägnanten Rocksound große Erfolge und wird in Seebronn hier nahtlos anknüpfen. Weiter geht’s mit Andy Powell und seiner "Wishbone Ash"-Gruppierung. Er brillierte schon in den frühen 70ern mit seinem ebenso vielschichtigen wie unverwechselbaren Doppel-Gitarren-Sound, der die Band berühmt machte.

Wenn die Jungs mit den Gitarren und den Rocksongs Platz gemacht haben, dann wird es am ersten Tag richtig fett auf der Seebronner Bühne. Heavy Metal ist angesagt und "Lingua Mortis Orchestra & Rage" stehen auf dem Programmzettel. "Rage", die Band um den charismatischen Bassisten Peter "Peavy" Wagner, überzeugt durch den gelungenen, oft sehr innovativen Stilmix. Dreckige E-Gitarre zu butterweichem Cello, die Stimme von Sopranistin Dana Harnge zu reinrassigem Heavy-Metal. Metal und Sinfonieorchester verschmelzen hier zu einem gewaltigen Klangkörper. In Wacken faszinierten sie mit ihrem Sound 85 000 Festivalbesucher und auch in Seebronn werden die Fans hinter ihnen stehen.

Und wenn man gerade so schön auf der Welle der schrägen Gitarrenriffs daherkommt, dann gibt’s vom Freitag-Headliner, der Mannschaft von "Saxon" nochmal richtig Nachschlag. Die Angelsachsen um Biff Byford sind jedem Hard Rock-Fan ein Begriff, denn sie zählen seit drei Jahrzehnten zu den Top-Acts ihres Genres.

So gewaltig, wie man am Freitag abfeierte, so geht auch der Samstag mit "Nazareth", "Lordi" und "Kansas" zu Ende. Bevor aber die Feuerwerkskörper in den Seebronner Nachthimmel knallen und die vielen Fans die letzte große Rockhymne mitsingen, heizen ihnen bereits ab 11.30 Uhr folgende Bands (in der Reihe ihrer Auftritte) ein. "Crown of Glory", "Reed’s Cool", "Houston", "Vanderbergs Moonkings", "Tribe of Gypsies" und "TNT". Eine echt explosive Mischung, die da die Fans auf die Samstagnacht vorbereitet.

Zwischen all den Luftgitarristen, den wilden Rock ‘n‘ Rollern und schwarz gekleideten Heavy-Metal-Fans mit den wilden Mähnen auf der Festivalwiese treten auch die "Saibronner Schotten" an, um kurzberockt und elfengleich mit Dudelsack, Tamburin und Basstrommel für einen musikalischen Ausgleich zu den harten Tönen zu sorgen.