Ludger Dederich (von links), Architekt, Jodok Braun, Marcus Müller sowie Harald Thorwarth von der Hochschule für Forstwirtschaft beim Bezug des Neubaus. Foto: Baum Foto: Schwarzwälder-Bote

Neubau: Infrastruktur- und Versuchshalle wird neu bezogen / Mittlerweile mehr als 1100 Studenten

Rottenburg. Die Hochschule für Forstwirtschaft im Schadenweiler expandiert. So wird derzeit der Neubau einer Infrastruktur- und Versuchshalle neu bezogen. Fertiggestellt wurde das Gebäude bereits im April, und auch die ersten Maschinen für Versuche mit Holzarten sind bereits vorhanden.

Doch die Hochschule wächst nicht nur an Gebäuden, auch die Studentenzahlen boomen. Waren im Jahr 2006 noch 300 Studierende an der Hochschule für Forstwirtschaft eingeschrieben, so sind es mittlerweile 1100. Und auch der Campus ist gewachsen, etwa mit einem neuen Hörsaalgebäude und einem Parkplatz. Die Nutzfläche des in Holzbauweise erstellten Versuchsgebäudes beträgt 753 Quadratmeter, davon entfallen auf die Hauptnutzfläche rund 700 Quadratmeter. Einrichtung mit Maschinen und Baukosten betragen rund zwei Millionen Euro. Baubeginn der neuen Halle war im Oktober, so dass das Gebäude innerhalb kürzester Zeit fertiggestellt werden konnte.

Darauf ist besonders Architekt Ludger Dederich stolz. Er meint, dass man mit heimischem Holz auch durchaus einen Flughafen bauen könnte, Beispiele für Flughafengebäude in Holzbauweise gibt es etwa in Vancouver. Im Hallenteil des Gebäudes können Versuchsanordnungen schnell zusammengestellt werden, untersucht werden sollen etwa moderne Heizöfen für die Industrie, die auch in Kraftwerken zum Einsatz kommen. Gebaut wurde die Versuchshalle, da in der Hochschule für Forstwirtschaftfachleute für Berufe der Holzbranche ausgebildet werden sollen. Diese benötigen Fähigkeiten und Kompetenzen, die an den Maschinen und Versuchsanordnungen geschult werden können.

Gebaut werden konnte die Versuchshalle mit Fördergeldern aus Stuttgart, so Ludger Dederich. Den Werkstattraum erklärten Harald Thorwarth, Marcus Müller und Jodok Braun von der Hochschule für Forstwirtschaft. So können etwa bestimmte Versuche mit Holzarten durchgeführt werden, etwa schnelle Holzalterung, Trocknung oder Befeuchtung von Holzarten. Auch sollen Pressspanplatten hergestellt werden, was ab Dezember anlaufen soll. Zusätzlich zu den Sondermaschinen für Versuche gibt es eine komplett eingerichtete Werkstatt mit Bandsäge und dergleichen mehr. Das Besondere ist, dass Holzspäne zu Briketts geformt werden, die dann in Heizungsanlagen zum Einsatz kommen können. Unterm Strich sind sich die Mitarbeiter der Forsthochschule einig, dass man so für die Zukunft aufgestellt ist. Das Gebäude ist in seiner Einrichtung in Deutschland einzigartig, betonte Harald Thorwarth im Gespräch mit unserer Zeitung.