Bernhard Schick legt überraschend Amt nieder / Michael Frank zum Nachfolger gewählt / Auch neuer Stellvertreter

Rottenburg (amb). Aus beruflichen und privaten Gründen legte Bernhard Schick als Abteilungskommandant der Feuerwehr Rottenburg-Stadtmitte sein Amt überraschenderweise in der Hauptversammlung nieder. Er dankte seinen Feuerwehrkameraden für die tolle Unterstützung in den vergangenen fünf Jahren.

Die Feuerwehrkameraden schenkten Bernhard Schick zum Abschied eine Floriansstatue. Zum Nachfolger von Bernhard Schick wurde in geheimer Wahl Michael Frank gewählt, er erhielt 46 von 55 abgegebenen Stimmen. Auch der stellvertretende Abteilungskommandant wurde neu gewählt. Hier wurde zwar Stefan Kabuth vorgeschlagen, doch die Versammlung wählte Thomas Leber zum neuen stellvertretenden Abteilungskommandanten.

Vor den Wahlen ließ der scheidende Abteilungskommandant das vergangene Jahr 2014 Revue passieren. So berichtete Schick etwa, was die 73 aktiven Mitglieder der Feuerwehr Stadtmitte im vergangenen Jahr geleistet hatten. Die Atemschutzträger etwa absolvierten zahlreiche Einsatzübungen, Belastungsübungen oder Untersuchungen, um die Atemschutztauglichkeit sicher zu stellen.

Die Feuerwehr Rottenburg hat besonders viele junge Mitglieder, 40 sind zwischen 18 und 35 Jahren alt. In der Jugendfeuerwehr sind derzeit 20 junge Feuerwehrleute aktiv. "Wir haben eine starke Truppe", bilanzierte Bernhard Schick, "ohne die Jugend hätten wir Probleme, unsere Einsatzstruktur sicher zu stellen." In der Jugendfeuerwehr sind die Mitglieder zwischen sieben und 18 Jahre alt. Die Altersabteilung zählt derzeit 21 Feuerwehrmänner. Bernhard Schick betonte, dass die Feuerwehr viel Freizeit für die Sicherheit der Bürger opfere.

Ausbildung, Übungen, Einsätze bei Brand und technischer Hilfe nehmen einen großen teil der Arbeit ein. Weitere Punkte sind Öffentlichkeitsarbeit, etwa an Schulen und Kindergärten oder die Kameradschaftspflege. Zudem gibt es Seminare für Führungskräfte, eine solide Grundausbildung und eine Atemschutzausbildung. Bernhard Schick legte auch die Inhalte der Ausbildung dar, etwa im Löschzug, im Wasserzug oder im Rüstzug.

Auch Kritik übte Schick an seinen Kollegen. So hätten im vergangenen Jahr elf Prozent der Feuerwehrkameraden die Übungen nicht besucht. Dies wertete er als zu hohe Zahl. Im Jahr 2014 leisteten die Feuerwehrmänner der Abteilung Stadtmitte 1446 ehrenamtliche Stunden im Feuerwehrdienst bei Übungen, insgesamt waren es 6251 Stunden, was einem Gegenwert von 56 259 Euro entspricht.

2014 waren 25 Brände oder Explosionen zu bekämpfen sowie 68 technische Hilfseinsätze. In insgesamt 120 Einsätzen wurden 18 Personen gerettet, vier Tote waren zu beklagen.

Organisiert hatte die Feuerwehr Stadtmitte an der Fasnet einen Kappenabend im Hirsch, es gab ein Sommerfest und die Feuerwehr gestaltete einen Tag des Sommerferienprogramms. Auch ein Ausflug nach Horb auf den Rauschbart, ein Ausflug zur Saukirbe nach Wendelsheim oder zur Kirbe Neustetten standen auf dem Programm. Bei vielen Festen wurde mitgeholfen, etwa an Fronleichnam oder beim Zapfenstreich, beim Neckarfest wurde bewirtet und die Feuerwehr zeigte ihr Können beim Blaulichttag.

Unterm Strich waren sich Bernhard Schick und seine Truppe einig, dass man auf die Feuerwehr Stadtmitte stolz sein kann. Schriftführer Theo Sattler berichtete von zahlreichen Ausschusssitzungen und Jugendwartin Yvonne Wiech erzählte von Ausflügen, Übungen und erfolgreichen Jugendlichen, die die Jugendflamme abgelegt hatten. Ernst Leber berichtete von Ausflügen und Unternehmungen der Alterswehr. Oberbürgermeister Stephan Neher und Kreisbrandmeister Marco Buess hatten nur lobende Worte für die Feuerwehr Stadtmitte übrig.