Eine weitere Verhaftung: Am Dienstagmorgen ist ein 26-Jähriger an seiner Wohnanschrift festgenommen worden. Foto: dpa

Mutmaßlicher Anführer hat Flüchtlinge mit Waffen bedroht. Richter ordnet Untersuchungshaft an.

Rottenburg/Tübingen - Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Tübingen und der Ermittlungsgruppe "Ducato" des Kriminalkommissariats Tübingen führen zu einer weiteren Festnahme.

Wie bereits berichtet, soll laut Polizei eine aus dem ehemaligen Jugoslawien stammende Tätergruppe seit Juni 2015 rund 300 Diebstähle von Fahrrädern und rund 100 Einbrüche in landwirtschaftliche Lagerhallen und Wertstoffhöfe begangen haben.

Dabei war auch eine Lagerhalle mit einem Schaden von über einer Million Euro in Brand gesetzt worden. Im Rahmen einer Festnahme- und Durchsuchungsaktion waren am 22. November sieben Tatverdächtige zwischen 19 und 50 Jahren und bei einer weiteren Aktion am 26. Januar ein 36 Jahre altes Zwillingspaar festgenommen und Bargeld, Transportfahrzeuge und Wertstoffe im Gesamtwert von über 200. 000 Euro sichergestellt worden.

Alle neun Personen befinden sich in Untersuchungshaft. Nach derzeitigen Ermittlungen haben sich die beiden inhaftierten mutmaßlichen Anführer der Gruppierung mit einem 26-jährigen, in Rottenburg wohnhaften Bosnier im Juli 2016 mit den Flüchtlingen, die die Fahrraddiebstähle ausgeführt haben, zu einer Aussprache getroffen.

Dabei sollen die Flüchtlinge angekündigt haben, zukünftig keine weiteren Diebstähle mehr begehen zu wollen. Daraufhin sollen die Flüchtlinge massiv bedroht worden sein. Außerdem seien sie aufgefordert worden, zur Strafe für den bereits entgangenen Gewinn 2000 Euro zu bezahlen.

Der 26-jährige Bosnier dürfte dabei, um der Geldforderung Nachdruck zu verleihen, mit der Anwendung von Waffengewalt gedroht haben. Aus Angst sollen die Flüchtlinge den Beschuldigten daraufhin über 1000 Euro ausgehändigt haben.

Am Dienstagmorgen wurde der 26-Jährige an seiner Wohnanschrift festgenommen und noch am selben Tag dem Haftrichter beim Amtsgericht Tübingen vorgeführt. Dieser setzte den von der Staatsanwaltschaft Tübingen beantragten Haftbefehl in Vollzug und ordnete die Untersuchungshaft an. Der Festgenommene wurde in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.