Die Hailfinger Schule ist sanierungsbedürftig. Foto: Baum Foto: Schwarzwälder-Bote

Schule: Mehrere Standort für Neubau in Hailfingen denkbar / Unterschriftenaktion der Bürger

Die Hailfinger Grundschule platzt aus allen Nähten – und das Schulhaus hat große Mängel, etwa beim Brandschutz und der Anzahl der Klassenzimmer, die nicht ausreichen.

Rottenburg-Hailfingen. Eine Sanierung ist unumgänglich, soviel ist klar. Doch wenn man schon Geld in die Hand nimmt, kann ja auch an einen Neubau gedacht werden.

Um alle Möglichkeiten auszuloten, organisierte die Ortschaft mehrere Bürgerversammlungen und Infoabende. Dabei wurden drei Varianten zur Disposition gestellt: Ein Schulneubau in der Dorfmitte oder ein Neubau als Andockung an die Mehrzweckhalle sowie die Sanierung.

Schule könnte zur Belebung der Dorfmitte beitragen

Dass die Sanierung schnell vom Tisch war, leuchtet ein. Denn die Ertüchtigung des Gebäudes wäre sehr aufwändig gewesen und nur geringfügig günstiger als ein Neubau. Doch welcher Standort ist der bessere? Daran scheiden sich die Geister immer noch.

Gut scheint der Standort Ortsmitte – die Grundschüler haben kurze Wege zur Schule, genauso wie jetzt auch. Denn gerade in den Wintermonaten liegt die Halle doch sehr abseits, der Schulweg könnte gefährlich werden oder zumindest mit einem mulmigen Gefühl der Eltern zurückgelegt werden.

Doch gerade der Standort Mehrzweckhalle scheint einigen Bürgern der geeignetere zu sein. Sie überreichten Ortsvorsteherin Sabine Kircher und Oberbürgermeister Stephan Neher 447 Unterschriften gegen einen Schulneubau in der Dorfmitte und für den Neubau an der Halle.

Das ist gerade der Aufreger in Hailfingen. Die Gemeinde tut gut daran, sich über die Gegenstimmen zum Schulneubau hinwegzusetzen, denn der Standort Dorfmitte hat viele Vorteile. Die jetzige Schule liegt auch an der Straße, aber der Standort Dorfmitte liegt etwas zentraler.

Das Argument, dass der Pausenhof nun auch mitten im Ort liegt, zählt nicht. Denn dass Kinder herumtoben, ist normal. Und "Kinderlärm" gibt es vom Gesetz her gar nicht. Die meisten Anwohner werden auch während des Schulbetriebes arbeiten sein und werden so den Pausenlärm gar nicht mitbekommen. An der Dorfmitte könnten Mütter, die ihre Kinder in die Schule gebracht haben, auch gleich im benachbarten Dorfladen einkaufen oder zur Bank gehen.

Ortsvorsteherin Sabine Kircher bringt es folgendermaßen auf den Punkt: "Der Standort Dorfmitte liegt zentral und ist der bessere Platz, da eine Schule ins Zentrum gehört." Die Schule könnte zur Belebung der Dorfmitte beitragen, etwa wenn sich Eltern auch abends in der Schule treffen, zum Beispiel bei Elternabenden. Auch gehört die Freifläche, auf der derzeit Autos parken, der Stadt und damit würden sich die Baukosten verringern. Es spricht also vieles für den Standort Dorfmitte. Mit einer Entscheidung könnte endlich der Architektenwettbewerb gestartet werden. Denn dann kommen tragbare Pläne für einen Schulneubau auf den Tisch, die im kommenden Jahr konkretisiert werden könnten. Eine Umsetzung der Pläne wäre dann 2018 schon möglich.

Bis dahin müssen sich die Grundschüler noch mit einer sanierungsbedürftigen Schule begnügen. Schade nur, dass der Entscheidungsprozess so lange gedauert hat.