Er ist weit über die Grenzen von Wolfenhausen bekannt: Heinz Bökle feierte seinen 70. Geburtstag. Foto: Ranft Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubilar: Heinz Bökle feiert seinen 70. Geburtstag / An vielen Fronten im Einsatz

Neustetten-Wolfenhausen (kra). Seinen 70. Geburtstag feierte am Freitag Heinz Bökle, Musikus par excellence und Dirigent des Musikvereins Wolfenhausen.

Der Vollblutmusiker ist aber nicht nur einer, der Bassgitarre, Akkordeon oder Trompete spielen kann, sondern seit 1974 auch Mitglied im Zauberzirkel Stuttgart, wo er sich auch heute noch einmal monatlich mit internationalen Zauberern und Illusionisten trifft.

Über viele Jahre hinweg begeisterte Bökle bei Veranstaltungen, der Fasnet oder an Stammtischen die Besucher, oder erfreute sie mit seinen Zauberkünsten. Bökle bot einfach Qualität und das honorierten die Menschen und sie freuten sich auf ihn.

Während Bökle die Zauberkünste erlernen musste, scheint ihm die Musik in die Wiege gelegt worden zu sein. 1960, im Alter von 13 Jahren lernte er sein Lieblingsinstrument, die Trompete, spielen.

Drei Jahre später schloss er sich dem Akkordeonclub in Remmingsheim an. Mit knapp 18 Jahren sammelte er Banderfahrung bei der Musikgruppe "Cornelis". Für diese lernte er extra auf der Bassgitarre zu spielen.

Seine Gattin Waltraud erinnert sich heute noch an eine Story, die ihr die Schwiegermama erzählt hat: Oft sei zu damaliger Zeit am Samstagnachmittag noch ein Anruf gekommen, in dem mitgeteilt wurde, dass die Band abends auftreten müsse. Dazu habe der Heinz dann ein schwarzes Hemd und eine weiße Hose gebraucht. Letztere sei allerdings im Hause Bökle nicht vorhanden gewesen und so habe ihm der "Metzger Hermann" eine weiße Metzgerhose angeboten, die aber viel zu groß gewesen sei. Also habe man schnell eine weiße Hose kaufen müssen, zumal der Heinz nur rote Hosen gehabt habe. Dies obwohl seine Mutter immer gesagt habe: "En Hausa lauft mer so et rom".

Zum Teil sogar im Auto übernachtet

Ab 1971 lernte Bökle das Werkzeugmacherhandwerk bei der Firma Frauz in Rottenburg. Gleichzeitig war er jedes Wochenende für verschiedene Bands, unter anderem den "Blauen Jungs", der "Batman-Group", den "The Pipers", oder den "Black-Chips" auf musikalischer Tour.

Das führte dazu, dass Bökle am Ende mancher Veranstaltungen direkt zu seiner Firma fuhr und im Auto übernachtete, damit er am anderen Morgen pünktlich zur Stelle war.

1974 veränderte sich Bökle beruflich. Er wurde nach einer Fortbildung Angestellter bei einer Versicherung, für die er später dann selbstständig arbeitete. Zwischendurch leitete er auch noch den Musikverein Lustnau. Das war dann aber doch zuviel des Guten und Bökle musste aus Zeitgründen dort den Dienst quittieren.

Zwischendurch lernte der Jubilar seine spätere Gattin Waltraud – eine Bierlingerin – kennen und lieben und so wurde 1975 geheiratet. "Das war an einem Tag, an dem der Heinz keine anderen Termine hatte und diesen mussten wir nutzen", so Waltraud Bökle schelmisch.

Drei Kinder, die allesamt musikalisch sind, entsprossen der Ehe und die Musik hat auch schon auf die Enkel abgefärbt. 1978 bat der damalige Vorstand des Musikvereins Wolfenhausen, Eugen Maier, Bökle darum, das Dirigentenamt zu übernehmen. Dieser sagte nach einigem Überlegen zu und absolvierte 1982 die Ausbildung zum Diplomdirigenten an der Musikschule Hekler in Heidelberg.

Doch damit nicht genug. Mitte der 1980er-Jahre gründete er noch eine vierköpfige Kapelle mit "Oberkrainer-Besetzung". Seit nunmehr sieben Jahren ist der Jubilar Rentner, aber immer unterwegs, natürlich mit seinem Akkordeon, seinen Zauberkünsten und seinem Musikverein Wolfenhausen.