Das Fangen mit dem Korb wäre eigentlich gar nicht so schwer. Wären rohe Eier nicht so zerbrechlich. Foto: Baum

Ostergaudi: Kein Ei wird zurückgelassen. Teilnehmer beweisen Ausdauer und Präzision. Am Ende siegt der Läufer.

Rottenburg-Kiebingen - Der Kiebinger Eierleser-Jahrgang 1994/1995 stemmte am vergangenen Wochenende ein großartiges Fest für mehrere tausend Besucher. Höhepunkt war am Ostermontag das Eierlesen. Hier schauten etwa tausend Interessierte zu. Da sehr viele rohe Eier nicht in den Korb des Fängers Simon Füger fielen, sondern daneben gingen, hatte Läufer Christoph Hahn eine Chance – er siegte mit einer Zeit von 25 Minuten und 15 Sekunden auf der 6,3 Kilometer langen Strecke. Er hatte die Aufgabe, in Rottenburg ein Päckchen abzuholen und es als Beweis mitzubringen.

96 rohe Eier müssen unversehrt ineinen Korb gelangen

Spannend war es für die Zuschauer im Kiebinger Stadion dennoch – immerhin galt es, 96 rohe Eier, die im Abstand von 85 Zentimeter ausgelegt waren, in den Korb des Fängers zu bringen. Dieser agierte in einem vier mal vier Meter großen Feld.

Fänger Simon Füger meisterte seine Aufgabe dennoch bravourös. Als Leser oder Werfer agierte Benjamin Ruge. Eindeutig war, dass das Eierlesen in Kiebingen reine Männersache ist – die Damen standen am Spielfeldrand und feuerten das Leser-Fängerteam an. Dem Fänger- und Werferteam waren zwölf Fehlwürfe erlaubt, aber da viele Eier ihr Ziel verfehlten und teilweise sogar den Schiedsrichter Bernhard Herrmann trafen, hatte der Läufer nur die Gunst der Stunde zu nutzen.

Fänger und Werfer merkte man die Enttäuschung nach dem Ziellauf des Läufers schon an, doch feierten im Anschluss alle gemeinsam in der Kiebinger Festhalle. Hier gab es Kaffee und Kuchen sowie Schnitzel mit Kartoffelsalat.