Dompfarrer Harald Kiebler hieß die indischen Patres im Weggental willkommen. Foto: Scharnowski Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Neue Ära im Weggental beginnt / Seelsorge am Wallfahrtsort wird weitergeführt / Kooperation mit Pastoralteam

Dompfarrer Harald Kiebler hatte in der voll besetzten Wallfahrtskirche im Weggental eine frohe Botschaft: Drei Patres der indischen Karmelitenprovinz von Andhra-Pradesh wurden feierlich in ihr Amt eingeführt.

Rottenburg. Joseph Balraj Mallavarapu, Ajay Kumar Yaddanapalli und Rajesh Jose George nahmen zum ersten Advent ihre Arbeit als Seelsorger in der Weggentalkirche auf.

Sie werden die Aufgaben der Franziskaner übernehmen, die in vielen Bereichen segensreich gewirkt haben, vor allem durch Gottesdienste, Andachten, Einzelseelsorge und das Beichtpastoral.

Kultur und Familie aufgegeben

Die drei indischen Karmeliten werden, wie die Franziskaner, auf der Basis eines Ordensgestellungsvertrags mit der Diözese Rottenburg-Stuttgart im Verbund der Rottenburger Seelsorgeeinheit die Seelsorge am Wallfahrtsort Weggental fortführen und mit dem Pastoralteam unter der Leitung von Dompfarrer Harald Kiebler kooperieren. 

Die Predigt stand unter dem Thema "Am Ende des Tages wird es geschehen, also seid wachsam" nach Jesaja sowie der Lesung des Paulus-Briefes: "Brüder und Schwestern, bedenkt die gegenwärtige Zeit: Die Stunde ist gekommen, aufzustehen vom Schlaf".

Es herrschte eine andächtige Stimmung in der Kirche. Pfarrer Kiebler ging auf die Adventszeit ein: "Überall Lichter vor den Häusern, Weihnachts- und Adventsmärkte, ja, ein ganzes Weihnachtsszenario zeigt, wie sehr sich die Seele nach Frieden sehnt, nach einer heilen Welt und dem Gefühl ›die Seele baumeln zu lassen‹".

In dieser lauten, unruhigen Welt sei es wichtig, einen Anker zu finden wie die Geburt Jesu. Es sei die Zeit, Ruhe und inneren Frieden zu finden, und sich vertrauensvoll an seinen Seelsorger zu wenden.  

Mit großer Freude stellte er die neuen Patres vor und gab zu bedenken, dass sie alles aufgegeben haben: ihre Kultur und ihre Familie. Sie kamen aus ihrer tropischen Heimat in das kalte, winterliche Deutschland. Sie sprechen ein gutes Deutsch und verstehen es noch besser.