Anrufer meldet sich auf Russisch

Von Martin Dold

Rottenburg/Neustetten. Der am Sonntag gegen 14 Uhr in Rottenburg erfolgreiche Schockanrufer, bei dessen Telefonat er sich von einem 66-jährigen Spätaussiedler über 12 000 Euro ergaunert hatte (wir berichteten), war nicht nur in diesem Fall aktiv, berichtet die Polizei.

Vermeintliches Opfernotiert sich die Telefonnummer

Eine Stunde zuvor klingelte in Neustetten bei einem 34-Jährigen das Telefon. Am anderen Ende war eine russisch sprechende Person, die der 34-Jährige nur sehr schlecht verstehen konnte. Das vermeintliche Opfer des Anrufers reagierte richtig, er notierte sich die Telefonnummer des Anrufers und legte anschließend auf.

Um 12 Uhr meldete sich ein Mann in russischer Sprache bei einer 54-jährigen Spätaussiedlerin in Rottenburg. Der Anrufer gaukelte vor, ihr Sohn zu sein und im Krankenhaus zu liegen. Da die 54-Jährige sofort erkannte, dass es sich hierbei nicht um ihren Sohn handelte, unterbrach sie schließlich nach mehreren Wortwechseln das Gespräch und legte auf.

Ein Polizeisprecher informiert auf Nachfrage, dass es noch weitere Fälle gegeben habe, bei denen die Angerufenen dann einfach aufgelegt hätten. Diese Leute hätten die Polizei über den Anruf infomiert, aber keine weiteren Hinweise geben können. Der Anrufer melde sich gezielt bei Personen, die Russisch sprechen.

Die Polizei weist daher erneut auf diese miese Abzockmasche hin und rät bei derartigen Anrufen zu besonderer Vorsicht. Allerdings ist die Ermittlung des Täters nicht einfach. Fangschaltungen lassen sich logischerweise nicht einbauen, da die Anrufe zu diesem Zeitpunkt bereits vorbei sind.