Ralf Schlatter und Tobias Haase haben ganze Arbeit geleistet – und wollen das auch weiterhin tun. Foto: Lück

Gastronomie Ehemalige Kapuzinerschänke eröffnet am Schmotzigen Donnerstag.

Rottenburg/Horb - Pünktlich zum Schmotzigen Donnerstag ist alles fertig: Das 2015 abgebrannte Gebäude am Kapuzinertor wird jetzt das "Kapuz". Eine neue Gastro, die der Horber Dachdecker Ralf Schlatter und Tobias Haase wieder instand gesetzt haben.

Der Dachdeckermeister steht gerade auf der Leiter – Check der Lichtanlage. Alles blinkt, nur das Ding nicht. Er grinst: "Mit meiner Mutter zusammen habe ich schon das Kastell in Sulz betrieben. Jetzt hat es mich gereizt, wieder Gastronomie zu machen." Deshalb ist der fleißige Handwerker mit 50 Prozent in das Projekt eingestiegen. 

Schwarze Farbe mehrmals überstrichen

Der Gewölbekeller der ehemaligen Kapuzinerschänke – komplett weiß. Schlatter: "Wir mussten die schwarze Farbe, die vorher drauf war, fünf Mal überstreichen, ehe der Gewölbekeller wieder so strahlt!" Barhocker, Tische aus Massiv-Holz und eine lange Theke – für die Fasnet ist alles bereit. Schlatter: "Ich befürchte, dass wir das Kapuz nach der Fasnet noch einmal komplett durchstreichen müssen. Aber ich freue mich schon auf der Eröffnung am Schmodo. Dann stelle ich mich hinter die Kasse!" Haase: "Die Feiernden in Rottenburg haben uns gesagt, dass wir unbedingt zum Schmodo aufmachen müssen. Et voilà."

Eigentlich hatte Haase mit seiner Partnerin Julia Hopf schon im Mai vergangenen Jahr begonnen, die Brandruine zu richten. Der ehemalige Besitzer des Bootsverleihs Walter Peschel sagte damals: "Ich hätte nicht die Kraft gehabt, das Ganze wieder aufzubauen.".

Immerhin: Sporadisch war im Sommer zumindest der Biergarten klar, nachdem so einiges an Schutt geräumt war. Haase: "Der wurde spontan mit Tageskonzession betrieben. Doch wir wollten die Location erst dann richtig eröffnen, wenn auch der Gewölbekeller fertig ist." 

Und das hat dann doch länger gedauert als geplant. Hopf und Haase, die mit ihrem Neckarus-Bootsverleih auch in Horb am Alten Freibad aktiv sind, lernten dort beim Handwerkerfest Ralf Schlatter kennen. Und der konnte sich gleich für das Gastro-Projekt begeistern. Schlatter: "Ich bin da ein bisschen mit reingeschlittert. Die Zeit für den Umbau – die habe ich mir rund um meine Aufträge herum aus den Rippen geschnitten. Da haben auch einige Termine und die Beziehung drunter gelitten." 

Neue Haustechnik und neue Fliesen

Doch jetzt ist der Gewölbekeller wieder gerichtet. Neue Elektrik, neue Haustechnik, neue Fliesen. Tobias Haase packte immer fleißig mit an: "Wenn wir gewusst hätten, welche Strapazen auf uns zukommen, hätten wir es gelassen. Doch irgendwann kommt der Punkt, wo du sagst: Aufgeben gilt nicht." Und lobt seine Bau-Partner: "Ralf ist einfach der Knaller. Er hat mich sauber vor sich hergetrieben – er ist der Zauberer von der Baustelle. Es gibt kein Problem, was er nicht lösen kann."

Jetzt steht alles: Oben gibt es einen Kiosk, der auch während der Fasnet Gäste mit Steaks und Wurst versorgen wird. Unten die Bar mit Tanzfläche. Und nach den tollen Tagen im "Kapuz" werden sich die Macher Julia Hopf, Tobias Haase und Ralf Schlatter zusammensetzen, um das endgültige Gastro-Konzept für die Location festzurren.