Gemeinderat: 448 Bürger sprechen sich gegen Schulneubau in Hailfingen aus / Standort sei falsch

Rottenburg-Hailfingen. Bereits in der Bürgerfragestunde der Sitzung des Gemeinderates kochte die Stimmung zum Thema Schulneubau in Hailfingen hoch.

Eine Bürgerin betonte, dass sich mittlerweile 448 Bürger gegen einen Schulneubau in Hailfingens Dorfmitte ausgesprochen hätten. Hier wurden Unterschriften gesammelt, und das Stimmungsbild favorisiert den Standort an der Sporthalle. Ein anderer Bürger sagte, er mache sich Sorgen um den Fortschritt des Projektes.

Oberbürgermeister Stephan Neher erklärte, dass man nicht eineinhalb Jahre mit der Bürgerschaft diskutiere, um sich dann aus dem Projekt Schulhausneubau zurückzuziehen. Auch mache eine Sanierung der jetzigen Schule keinen Sinn. 14 Veranstaltungen habe es mit den Bürgern gegeben. Man wolle auch kein Geld verbrennen.

Neher: Standort an der Sporthalle im Winter zu gefährlich

Eine weitere Bürgerin fragte provokativ, ob sich die Verwaltung bewusst sei, dass der Standort Dorfmitte nicht zukunftsorientiert sei. Zum einen, da man hier nicht den Schulbau erweitern könne. zum anderen, da die Aufgabe des Schulneubaus nicht die Gestaltung der Dorfmitte sei.

Neher betonte, dass die Verwaltung dies anders sehe. So wünschten sich Eltern, Lehrer sowie eine Mehrheit der Bürger und des Ortschaftsrates sowie des Gemeinderates einen Standort in der Dorfmitte für den neuen Schulbau. Der Standort an der Sporthalle sei vor allem in den Wintermonaten zu gefährlich.

Zudem biete sich so die Chance, die Dorfmitte zu gestalten, wobei zum Ensemble auch das Rathaus und der Dorfladen gehören. Da der Musiksaal auch für Veranstaltungen genutzt werden kann, profitiere die Gemeinde von dem neuen Schulhaus, welches auch einen öffentlichen Charakter habe.

Hochbauamtsleiter Markus Gärtner betonte, dass die Dreiteiligkeit der neuen Schule ein schönes Gestaltungsmerkmal sei. So füge sich die Schule sehr gut in die Dorfmitte ein. Der Schulhaustrakt sei abgelegen von der Straße, der Schulhof sei so positioniert, dass die Kinder nicht durch Fahrzeuge gefährdet seien.

Im Kernhaus gibt es zwei große Klassenräume im Erdgeschoss, im Obergeschoss soll es zwei kleinere Klassenzimmer geben. Zudem wird es einen Ganztages- sowie einen Küchenbereich geben, der auch bei Veranstaltungen genutzt werden kann.

In der Diskussion wurde kritisiert, dass es keine richtige technisierte Be- und Entlüftung des Schulgebäudes gibt. Es soll herkömmlich gelüftet werden, wobei eine CO2-Ampel anzeigt, wann Lehrer und Schüler das Klassenzimmer lüften sollen.

Mehrheitlich sprachen sich die Gemeinderäte für den Standort Dorfmitte aus. In der Abstimmung gab es eine Gegenstimme und sechs Enthaltungen. Damit gab es grünes Licht für den Schulhausneubau, für den im kommenden Jahr mit dem Bau begonnen werden soll.