Derzeit passiert nicht viel beim Brückenbauwerk – bis 2019 soll der Bau aber abgeschlossen sein. Foto: Baum Foto: Schwarzwälder-Bote

Straßenbau: Trotz Insolvenz eines Bauunternehmens der B 28 neu ist alles im Lot / Baukosten: 29,3 Millionen

Neben der Rottenburger Osttangente ist es im Baubereich der B 28 neu, die später einmal Tübingen und Rottenburg verbinden soll, verdächtig ruhig.

Rottenburg/Tübingen. Nur ein einsamer Kran streckt neben der Osttangente seinen Querlauf in die Landschaft. Das Brückenbauwerk ist halb fertig und derzeit verwaist. Bauarbeiter sah man hier schon lange nicht mehr, auch Baufahrzeuge fehlen seit längerer Zeit. Klatschmohn und Unkraut überwuchern den Bauplatz, ein paar verlassene Paletten und Bretter künden von Zeiten, als hier noch fleißig gebaut wurde.

Trotz Insolvenz kein Baustopp oder -stau

Grund der gespenstischen Stimmung am Rand der Osttangente: Ein Bauunternehmen, welches mit dem Brückenbau beauftragt wurde, ist insolvent. Dennoch gebe es derzeit weder einen Baustau noch einen Baustopp, so Gunther Junginger, leitender Baudirektor des Regierungspräsidiums Tübingen. Junginger ist im Referat 47.1 zuständig für den Straßenbau Nord der Landkreise Reutlingen, Tübingen und Zollernalb beim Regierungspräsidium Tübingen. "Wir benötigen die Brücke an der Osttangente in Rottenburg erst im Jahr 2019", betonte Gunther Junginger im Gespräch mit unserer Zeitung. Und: "Die Brückenbauarbeiten an der Brücke werden neu ausgeschrieben." Bereits im Frühjahr 2018 sollen die Bauarbeiten umgesetzt und fortgesetzt werden, so dass dann zum Jahr 2019 alles fertiggestellt sein wird, "Ansonsten gebe es derzeit keine Probleme auf der Großbaustelle B 28 neu zwischen Rottenburg und Tübingen. Alles liegt derzeit im Zeitplan", sagt Gunther Junginger. Spätestens 2020 soll die neue B 28 dann in Betrieb gehen, dies wahrscheinlich in der zweiten Jahreshälfte.

Die Baukosten für den so genannten Mittelabschnitt belaufen sich derzeit auf 29,3 Millionen Euro. Laut Submissionsergebnis passen die Kosten derzeit. Doch sei im Moment nur ein kleiner Teil der Bauarbeiten ausgeschrieben. Wie sich die Gesamtkosten darstellen, zeige sich dann erst, wenn die großen Straßenbauarbeiten an der B 28 neu anstehen. Erst dann könnte geschaut werden, ob die Gesamtkosten stimmen, so Gunther Junginger.

Derzeit gibt es viele Baustellen landauf und landab. Aufgrund der großen Nachfrage ziehen die Preise derzeit an. Am anderen Ende der B 28 neu wird am Weilheimer Knoten gebaut. Hier hat sich eine meterhohe sogenannte Vorschüttung gesetzt. Daher können nun die Brücke und ihre Zufahrten betoniert werden. Gebaut wird kreuzungsfrei – alle Zufahrten und Verkehrsbeziehungen sollen so angeschlossen werden, dass es keine gefährlichen Kreuzungen gibt. Zwischen Weilheim und Kiebingen wird der Verkehr auf der B 28 neu später einmal entlang der Bahnlinie verlaufen. Hier kann man auch schon einige Bauvorarbeiten beobachten. Bei Kiebingen entsteht derzeit das als "Murksbauwerk" verschriene Überführungsbauwerk der B 28. Durch den Straßenbau an der B 28 ist der Straßenverkehr derzeit nicht behindert, die Vollsperrung zwischen Bühl und Kilchberg ist Straßensanierungsarbeiten an der Landesstraße geschuldet. Am Rande erwähnt sei die Entschärfung von 3000 Stabbrandbomben aus dem Zweiten Weltkrieg am Bahngleis zwischen Rottenburg und Weilheim. Untersucht wurde die gesamte Bahntrasse zwischen Rottenburg und Tübingen. Die Arbeiten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes sind noch nicht abgeschlossen.