Die Showtanzgruppe Klein Pariser Teenager sorgte für Stimmung beim Brauchtumsabend in Ergenzingen. Fotos: Baum Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Hexentribunal verurteilt Willi Stopper und stempelt seinen Sohn Ralf / Männer zeigen Bein

Von Angela Baum

Rottenburg-Ergenzingen. "Bienvenue, Salut, Bonsoir" – mit französischen Begrüßungsformeln wurden die rund 500 Gäste im Ergenzinger Narrentempel von Zunftmeisterin Gabi Schall willkommen geheißen. Frankreich war das Motto des Brauchtumsabends der Ergenzinger Narrenzunft in diesem Jahr, und so griffen einige der Narren auch in ihren Kostümierungen das Motto bereitwillig auf.

Nur mal wieder die Bürgermeisterriege kam ganz in grün – als wandelnde Christbäume. Sie verteilten auch kleine Kärtchen mit einem Rätsel, wie man etwa zu ihrer Verkleidung sagen soll. Gefeiert bis zum Abwinken wurde in der Halle, beim Programm setzten Showtänze, der Blätzlesbuabatanz oder das Hexentribunal der Lausbühlhexen. Los ging es mit einem Kinderbrauchtumstanz, den die kleinen Lausbühlhexen und Blätzlesbuaben zum Besten gaben. Danach lief der Narrenrat zu Höchstform auf und ehrte langjährige Mitglieder, die zu Obernarren ernannt wurden.

Die Funktionäre waren Helmut Burger, Rudi Ramsperger, Thea Stopper, Evi Vater und Peter Fellmeth. Es folgte der tolle Blätzlesbuabatanz, den die "Fleggahuper" musikalisch begleiteten. Moderatorin Steffi Lambacher stieg irgendwann sogar selbst in die Bütt und teilte vor allem an die politische Obrigkeit närrische Ohrfeigen aus. Pfarrer Klaus Rennemann war als Bob der Baumeister zu sehen, der gemeinsam mit Daniel Huber und Heike Straußberger den Kölner Dom nach Ergenzingen holte. Flugs wurde auch ein Eifelturm für den Marktplatz konzipiert, der sogar mit blau-weiß-roten Fähnchen geschmückt war.

Die Junioren Showtanzgruppe zeigte, wie die Klein Pariser Narren auf Städtetour gingen – Stationen waren Malle, Wien, Köln, Amsterdam und Berlin. Zu fetzigen Rhythmen wurden die Beine in den Himmel geschwungen, und ganz Klein Paris träumte von der Liebe. Anschließend traten die Schleifer von Klein Paris auf und besangen das Schleifen von Scheren, Messern und jungen Mädchen.

Steffi Lambacher teilte politisch aus und ließ dabei keine Partei aus

Halag und Naze als die zwei Ergenzinger Lombadze zogen das Geschehen im Flecken und kleine Pannen der Zunftmitglieder durch den Kakao.

Steffi Lambacher teilte politisch aus, und ließ dabei keine Partei aus. Die Wahlen waren ein beliebtes Thema ihrer Büttenrede. Die Bürgermeisterriege von Rottenburg sang einige launische Lieder, bevor das Hexentribunal zu Höchstform auflief und Willi und Ralf Stopper in ihre Fänge bekam. Willi Stopper war das eigentliche Opfer der Hexen und erhielt die Ehre, vor das Hexengericht gestellt zu werden. Gestempelt wurde dann aber sein Sohn mit dem überdimensionalen Hexenstempel. Mariele und Kathrele hechelten die neusten Ergenzinger News und auch die Patzer einiger Zunftmitglieder durch, danach gab es einen Tanz der Tanzgarde sowie den Narrenratstanz mit erotischen Einlagen.