Handlungskonzept für eine Stadt ohne Hindernisse vorgestellt / Leitsysteme und Niedrigflurbusse können helfen

Rottenburg (amb). Zahlreiche Menschen mit Behinderung kamen zur Sitzung des Gemeinderates. Hier wurde ein Handlungskonzept für eine barrierefreie Stadt Rottenburg vorgestellt.

Renate Wurster als sachkundige Einwohnerin für Menschen mit Behinderung und Björn Vissering als erster Vorsitzender der Rottenburger Lebenshilfe stellten das Handlungskonzept vor. So wurde von den beiden zum einen gefordert, dass die Stadt einen Beauftragten für Anliegen von Menschen mit Behinderung bei der Stadt anstellt. Dieser Behindertenbeauftragte müsse selbst auch ein Handicap haben, zudem könne er bei Dingen, die Menschen mit Behinderung tangieren herangezogen werden.

Renate Wurster machte zudem auf zu hohe Bordsteine aufmerksam, auch Schwellen und Stufen würden für Menschen etwa mit Rollator oder Rollstuhl oftmals eine Hemmschwelle darstellen. Auch im Hinblick auf Senioren sei die Stadt gut beraten, sich für eine barrierefreie Stadt stark zu machen. Das Thema Barrierefreiheit und Inklusion müsse im Alltag auch der Stadtverwaltung eine angemessene Aufmerksamkeit finden.

Renate Wurster betonte, dass seit 2009 eine neue UN-Richtlinie für Behinderte gelte, die so genannte UN-Behindertenrechtskonvention. Diese sei ein Meilenstein in der Behindertenpolitik gewesen und verdeutliche die Rechte behinderter Menschen. Renate Wurster und Björn Vissering berichteten, dass bereits ein Behindertenbeirat gegründet wurde, der ein Handlungskonzept erarbeitet habe.

Vissering erklärte, dass der Behindertenbeirat gegründet worden sei, um alle möglichen Sichtweisen zu vereinigen. Auch sollten die Barrieren, die zu einer Behinderung führen ins Bewusstsein geholt werden. So setze sich der Behindertenbeirat etwa für den Abbau von Barrieren etwa an Bushaltestellen oder Zebrastreifen ein. Hier können Leitsysteme und auch ein absenkbarer Niedrigflurbus zu Barrierefreiheit führen.

Für kranke Menschen, die etwa an Morbus Crohn leiden seien die "Netten Toiletten" wichtig. Es gelte, Strukturen zu schaffen, die behinderten Menschen das Leben mit ihrem Handicap erleichtern.

Bevor von der Stadt viel Geld ausgegeben worden sei, habe man im Behindertenbeirat zuerst das Handlungskonzept erarbeitet. Wichtig sei für die behinderten Menschen die Kontaktstelle, die die Stadt einrichten müsse.

OB Stephan Neher dankte für die Erarbeitung der Handlungskonzeption. Inklusion sei ein großes Thema. In Ergenzingen etwa habe es Handlungsbedarf gegeben, da ein blindes Kind die Schule besucht und so der Schulweg behindertengerecht gemacht wurde. Auch fahren in Rottenburg Niedrigflurbusse.