Das Interesse an der Informationsveranstaltung zur B 28 war groß. Foto: Baum

Anwohner machen Ärger bei Infoveranstaltung Luft. Weiterbau verzögert sich um anderthalb Jahre.

Tübingen-Weilheim/Rottenburg - Kritik mussten die Vertreter des Regierungspräsidiums am Dienstagabend einstecken, als sie über den Weiterbau der B 28 durchs Neckartal informierten.

Die Vorstellung der Pläne ließen die Bürger über sich ergehen und lauschten interessiert den Ausführungen von Gunther Junginger, dem Fachbereichsleiter Straßenbau-Nord im Regierungspräsidium (RP) sowie den Erläuterungen von Edwin Kuhn, der Projektleiter der B 28 ist.

Doch in der Fragerunde musste auch Weilheims Ortsvorsteher Roland Glaser viel Kritik einstecken. Schelte gab es etwa von den Kiebinger Bürgern und Ortsvorsteher Thomas Stopper. Der beklagte sich wie viele weitere Bürger über die Verzögerung des Baus um anderthalb Jahre. So schlug er vor, die Bauarbeiten anders zu gestalten. Denn während der verlängerten Bauzeit werde der Verkehr über Bühl und Kiebingen fahren, was er als enorme Belastung wertet. Auch Uli Latus als Ortsvorsteher von Hirschau betonte, dass der Straßenbau möglichst zügig vonstatten gehen müsse. Hier müsse man einen "Turbo" einbauen.

Junginger und auch Edwin Kuhn hatten zuvor um Verständnis geworben für die Verzögerung der Bauarbeiten an der B 28. Einige Abschnitte werden laut Regierungspräsidium erst im Jahr 2021 fertig und nicht wie geplant bereits 2020. Rottenburg will eventuell gemeinsam mit dem Regierungspräsidium die Osttangente ausbauen, hier gebe es bereits erste Ideen und Vorplanungen, so Edwin Kuhn. Er gab zu verstehen, dass es bereits vor vielen Jahren ein Planfeststellungsverfahren zur B 28 gegeben habe, und daher hätten bereits damals Einsprüche erhoben werden müssen, etwa wenn Bürger mit Planungsdetails unzufrieden seien. Zum jetzigen Zeitpunkt könne man an keiner Schraube mehr drehen, der Einspruch und auch der Widerstand komme einfach zu spät. 29,314 Millionen Euro wird der Bau der B 28 insgesamt kosten.

Kritik hagelte es an der Planung der B 28, die parallel zur Bahn verläuft und daher einen zweispurigen Ausbau der Gleisanlagen hätte berücksichtigen müssen. Hier sei das RP nicht zuständig, so Junginger. Er erklärte, dass dies wohl auch nicht kommen werde. Auch hätte die Bahn sich melden müssen, was sie nicht getan habe. Eine Elektrifizierung der Bahnstrecke hingegen könne ohne Probleme zwischen Tübingen und Rottenburg durchgeführt werden.