Hoch hinaus ging es für die Girls mit der Drehleiter der Rottenburger Feuerwehr. Foto: Schwarzwälder-Bote

Girls-Day: Feuerwehr demonstriert ihre Einsatzmöglichkeiten / Mit Drehleiter in luftige Höhen entschwebt

Von Klaus Ranft

"Frauen an den Brandherd" hieß es gestern beim Mädchen-Zukunftstag "Girls-Day" bei der Freiwilligen Feuerwehr, Abteilung Ergenzingen.

Rottenburg-Ergenzingen. Pünktlich um acht Uhr hatten sich sieben Schülerinnen im Feuerwehrgerätehaus eingefunden. Sie ließen sich vier Stunden lang über das Feuerwehrwesen informieren, zogen aber auch Einsatzkleidung an und legten Hand an verschiedene Gerätschaften.

"Feuerwehrfrau" kann man auch zum Beruf machen

Ergenzingens Abteilungskommandant Frank Baur, der von Martin Maier, dem Baisinger Abteilungskommandanten Wolfgang Krell sowie Steffi Friedrichson und Ivonne Wiest von der Kernstadtwehr und einigen Wehrmännern unterstützt wurde, führte die jungen Damen zunächst in das Feuerwehrwesen ein.

Die Aufgaben der Feuerwehr seien vielfältig und interessant, so Baur. Die Zuständigkeiten umfassten Brandschutz, technische Hilfeleistung, Menschenrettung, Umwelt- und Katastrophenschutz, Leitstellendienste und für besonders dafür Ausgebildete, Höhen- und Tiefenrettung und vieles mehr.

Die jungen Damen erfuhren, dass es neben den Freiwilligen Feuerwehren auch Berufsfeuerwehren gibt und dass man "Feuerwehrfrau" auch zum Beruf machen kann. Vorausgesetzt man hat einen entsprechenden Schulabschluss oder eine abgeschlossene Lehre, dann sind die Zukunftsperspektiven bei den Floriansjüngern nicht schlecht.

Baur führte aus, dass unter den 540 Mitgliedern der Rottenburger Gesamtwehr 17 Feuerwehrfrauen zu finden seien. Unter den 162 Mitgliedern der Jugendwehren befänden sich 16 Mädchen. Das seien eindeutig zu wenig weibliche Mitglieder. Daher habe man den "Girls Day" veranstaltet, in der Hoffnung, dass die eine oder andere junge Dame den Weg zu dieser gemeinnützigen Institution finde.

Ein Film über das Feuerwehrwesen rundete die Einleitung ab und es ging ans Eingemachte. Dabei wurde die Ausrüstung der Floriansjünger vorgestellt und die Mädels durften die Einsatzkleidung auch anziehen. Die eine oder andere sah darin zwar etwas verloren aus, aber die Mädels ließen sich trotz der miesen Temperaturen und des schlechten Wetters nichts anmerken und rollten tapfer die Schläuche aus, was nach mehreren Anläufen unter fachkundiger Anleitung auch gut gelang.

Dann wurde das Löschfahrzeug begutachtet und darauf verwiesen, das alles seinen Platz hat. Schließlich muss auch bei Dunkelheit jeder Handgriff sitzen und jeder muss wissen, wo er das entsprechende Werkzeug findet.

Mittlerweile war auch das Drehleiterfahrzeug aus Rottenburg angekommen und die Mädchen durften in luftige Höhen entschweben. Letztlich kam auch noch die technische Hilfeleistung zu ihrem Recht und die "Girls" durften sich im fachgerechten Zerlegen eines Autos mit Rettungsschere und Spreizer versuchen.

Am Schluss gab es noch die in der Feuerwehr obligatorische Manöverkritik.

Da nur drei der sieben Mädchen aus Ergenzingen waren, dürfte sich der Andrang weiblicher Wesen bei der heimischen Wehr in Grenzen halten. Spaß gemacht hat es aber allen Beteiligten und interessant, so erklärten die Girls übereinstimmend, sei es allemal gewesen.