Bei der Unterzeichnung der Gründungsurkunde der Stiftung Stadtkapelle im Rottenburger Rathaus am 13. 12. 1992: Von links Walter Jäger, Sparkassendirektor Elmar Jauch. Verbandspräsident Günter Kreher, Peter Nagel, Generalvikar Eberhard Mühlbacher und der damalige Oberbürgermeister Dr. Winfried Löffler. Sitzend: Verkehrsminister Hermann Schaufler. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Wohltätigkeit: Die Stiftung Stadtkapelle bietet finanzielle Unterstützung für Instrumente und mehr

Mit einem Festkonzert in der Morizkirche feiert die Stiftung Stadtkapelle ihr 25-jähriges Bestehen.

Rottenburg. Als Student hatte Walter Jäger in der Rottenburger Stadtkapelle als Klarinettist eine Heimat gefunden. Als er dann später eine eigene Firma hatte, gründete er aus Dankbarkeit gemeinsam mit Peter Nagel die Stiftung Stadtkapelle Rottenburg mit einer Ersteinlage von damals 50 000 D-Mark.

Walter Jäger war damals Erststifter der Stadtkapellen-Stiftung. Zum Stiftungsratsvorsitzenden wurde vor 25 Jahren im Jahr 1992 der damalige Verkehrsminister Hermann Schaufler berufen. Ihm folgte 2001 Senator Wilfried Ensinger nach, ab 2009 bis heute ist Regierungspräsident Klaus Tappeser Stiftungsratsvorsitzender.

Die Stiftung gibt es seit einem Vierteljahrhundert

Am Sonntag feiert die Stiftung Stadtkapelle ihr 25-jähriges Bestehen mit einem Festkonzert in der Morizkirche. Beginn ist um 16 Uhr, der Eintritt ist frei. Konzertieren werden dann die Stadtkapelle Rottenburg sowie Anton Aicher an der Orgel. Anschließend findet für geladene Gäste ein Festakt statt. Gunther Diehl, der Mitglied des Stiftungsvorstandes ist, berichtete im Gespräch mit unserer Zeitung, dass das aktuelle Stiftungskapital 300 000 Euro beträgt. Seit 1992 konnten 86 000 Euro ausgeschüttet werden, dabei sind auch einige Direktspenden von Wilfried Ensinger für neue Instrumente der Stadtkapelle.

Diehl erklärt, dass die derzeitige Zinsflaute der Stiftung zu schaffen macht: Es fallen so gut wie keine Zinsen mehr an, und das Stiftungskapital in Höhe von 300 000 Euro darf nicht angetastet werden. Im Jahr 2017 muss zudem ein neuer Stiftungsratsvorsitzender gewählt werden, da Klaus Tappeser als Regierungspräsident auch die Aufsichtsbehörde der Stiftung Stadtkapelle ist und so in seinem Amt als Stiftungsratsvorsitzender befangen ist. Aufgabe der Stiftung Stadtkapelle ist es, das Blasmusikorchester der Stadtkapelle sowie den Verein Stadtkapelle Rottenburg zu unterstützen – finanziell und auch ideell. So wird etwa die Jugendarbeit unterstützt, ebenso die Anschaffung von Instrumenten ermöglicht. Diehl: "Eine gebrauchte Tuba kostet um die 10 000 Euro, da ist eine finanzielle Unterstützung seitens der Stiftung Stadtkapelle sinnvoll und auch wichtig."

Die 25-jährige Geschichte der Stiftung Stadtkapelle ist interessant, so gehörten etwa dem ersten Stiftungsrat neben Hermann Schaufler auch Elmar Jauch, Günter Kreher, Peter Nagel sowie der damalige Generalvikar Eberhard Mühlbacher und der damalige Oberbürgermeister Winfried Löffler an. Im heutigen Stiftungsrat sind neben Klaus Tappeser, Winfried Löffler und Peter Nagel auch Oberbürgermeister Stephan Neher, Generalvikar Clemens Stroppel und Vertreter der Kreissparkasse vertreten.

Der Stiftungsvorstand besteht heute aus Walter Jäger, Rolf Rehfuss und Gunther Diehl. Gesponsert werden von der Stiftung Stadtkapelle neben Instrumenten auch Fortbildungen und Probenwochenenden. Dankbar ist Gunther Diehl, dass der Banker Rehfuss für das Stiftungskapital langfristige Anlageformen finden konnte. Daher werden derzeit noch ausreichend Zinsen fällig, künftig jedoch werden die Ausschüttungen schrumpfen, befürchtet Diehl.