Rottenburger Woche des Sehens macht mit Infoständen und Fachausstellung auf Probleme aufmerksam

Von Angela Baum

Rottenburg. Einfache Hilfe für eine schnellere Orientierung, für das Lesen von Zeitungen oder für das Gehen auf der Straße zeigte die Woche des Sehens im Rottenburger Domgemeindehaus.

Mit "Augenblick mal!" war eine der Veranstaltungen im Domgemeindehaus überschrieben, die sich insbesondere an sehbehinderte Menschen wandte. Abgesehen von Informationsständen, einer Fachausstellung und Informationen für die Betroffenen gab es auch einige Fachvorträge. Veranstalter waren die IAV-Stelle Rottenburg sowie der Pflegestützpun KT im Landkreis Tübingen, der Blinden- und Sehbehindertenverband Württemberg sowie weitere Kooperationspartner, etwa der Landkreis Tübingen und der Bezirkseniorenrat.

Dass das Sehen für eine selbstständige Lebensführung von zentraler Bedeutung ist, machte Roland Wahl vom Behindertenverband Württemberg deutlich. Der Blindenverband betreut behinderte und sehbehinderte Menschen und gibt Anregungen für Alltag und Freizeit der Betroffenen. Zudem werden Kontakte zu Einrichtungen gepflegt. "Alles können wir nicht alleine machen", räumte Wahl ein. Daher sei man froh über Kooperationspartner.

In der Ausstellung konnte man dann erfahren, mit welchen Hilfsmitteln das Leben mit einer Sehbehinderung erleichtert werden kann. Klar, die weißen Blindenstöcke kennt fast jeder, und auch die drei schwarzen Punkte auf gelbem Grund. Dass es darüber hinaus noch viele weitere Hilfsmittel gibt, zeigte die Ausstellung. So gibt es etwa elektronische Lesegeräte, bei denen die Buchstaben in riesiger Schrift erscheinen. Oder besondere Lupen, die das Lesen ebenfalls erleichtern.

Claudia Kitsch-Derin erklärte als Leiterin des Pflegestützpunktes und der IAV-Stelle, dass eine Sehverschlechterung im Alter zu eingeschränkter Mobilität führen könne. Als weitere Folgen nannte sie Einsamkeit und Depression. Deshalb komme der richtigen Diagnose gleich zu Beginn der Erkrankung eine große Bedeutung zu. Viele Betroffene würden aber ihre eingeschränkte Sehfähigkeit zunächst aber gar nicht wahrnehmen.

Vorträge gab es zur Bedeutung des Schwerbehindertenausweises, zu einer sehbehindertengerechten Gestaltung der Wohnung oder zu optischen und elektronischen Hilfsmitteln und deren Einsatzmöglichkeiten. Zudem wurde über altersbedingte Augenerkrankungen und ihren Behandlungsmöglichkeiten informiert.