Papageienarten wie der Ara gehören eigentlich nicht zu den Vögeln in unseren Breitengraden. Dass am Sonntag trotzdem mit Peterle (22) und Attila (2) zwei Prachtexemplare da waren, dafür sorgten Arno Hermann und Sylvia Scholl, die Ex- OB Klaus Tappeser (rechts) und seine Gattin Prisca über die Eigenarten dieser Vögel informierten. Foto: Ranft Foto: Schwarzwälder-Bote

Zum Feiern gibt’s genug: Natur-und Vogelschutzverein bekommt zum 30. Geburtstag neuen Geräteschuppen und Schauteich

Von Klaus Ranft

Rottenburg-Ergenzingen. Auf ihrem idyllisch gelegenen Domizil bei den ehemaligen Latrinengruben feierten die Mitglieder des Natur-und Vogelschutzvereins zusammen mit vielen Besuchern aus Ergenzingen und Umgebung den 30. Geburtstag ihres Vereins.

Auch zahlreiche Prominenz fand sich ein, darunter auch Ex-Oberbürgermeister Klaus Tappeser mit Gattin, die Bürgermeister Thomas Weigel aus Rottenburg und Thomas Noé aus Starzach sowie Baisingens Ortsvorsteher Horst Schuh und Verwaltungsstellenleiter Lutz Strobel, die den rührigen Natur- und Vogelkundlern ihre Glückwünsche übermittelten.

Einen Gast begrüßte Vereinsvorsitzender Hans-Peter Baur besonders: Forstdirektor a.D. Ottmar Schilling, der dem Verein über viele Jahre hinweg sehr verbunden war und diesen auch kräftig unterstützte. Musikalisch auf den kleinen Festakt eingestimmt wurden die Gäste von einem Kinderchor der Grundschule.

Baur ließ in seinen einführenden Worten die Vereinsgeschichte im Zeitraffer Revue passieren und erinnerte daran, dass es drei Dinge zu feiern gäbe: Den 30. Geburtstag und – dank großzügiger Spenden – die Einweihung des neuen Geräteschuppens. In dem kann man nicht nur die Arbeitsgeräte unterbringen, die man zur Pflege der dem Verein anvertrauten Flächen benötigt, sondern hat auch Platz für eine Jugendgruppe und eine WC-Anlage. Letztere könne in Zukunft von Besuchergruppen des Natur-Parcours genutzt werden. Zum dritten sei auch der neue Schauteich im Natur-Parcours fertig gestellt worden, der das Angebot zum Schauen und Lernen ergänze.

Vergessen wurde von Baur auch nicht der verstorbene erste Vorsitzende des Natur-und Vogelschutzvereins, Rolf Wagner, der den Verein vor 30 Jahren zusammen mit 20 Gleichgesinnten gegründet hatte. Einer davon war Baur selbst, der zunächst Wagners Vize war und der seit dessen Tod erster Vorsitzender ist.

Die Gründungskomponenten hätten auch heute noch Gültigkeit, stellte Baur fest. Dazu gehöre die Förderung und Sorge um den Schutz der Natur und insbesondere die Hinführung der Jugend zur Natur und zum Umweltschutz.

Derzeit habe man gemäß den Vereinsrichtlinien mehr als zwölf Hektar an Fläche zu bearbeiten, wobei insbesondere das Biotopverbundkonzept sukzessive umgesetzt werde. Stolz sei man darauf, dass die Idee Rolf Wagners, einen 200 Meter langen Pfad als Naturparcours auszuweisen, umgesetzt worden sei.

Dass man den Ergenzinger Kleintierzüchter Uli Baur mit ins Boot nehmen musste, weil man sonst die städtischen Flächen nicht bekommen hätte, habe man nicht als untergejubeltes "Kuckucksei" empfunden. Es habe sich nämlich schnell herausgestellt, dass Naturschützer und Kleintierzüchter gut miteinander können.

Naturschutz, Kleintierzucht und Kultur unter einem Dach

Nun finde man alles zusammen an diesem Ort, Naturschutz, Kleintierzucht und Kultur. Stolz sei man letztlich auch auf den von Martin Baur fast im Alleingang geschaffenen und vier Kilometer langen Eulen-Rundwanderweg, der zum tollen Lehrpfad geworden sei. Als beispielhaft bezeichnete Baur die Zusammenarbeit im 400 Mitglieder umfassenden Natur- und Vogelschutzverein. Auch innerhalb der Vorstandschaft sei man ein tolles Team und die Zusammenarbeit mit Jägern, aber auch Landwirten, sei gut. Glückwünsche der Stadt und des Ortschaftsrates überbrachten Baubürgermeister Thomas Weigel und Adelbert Baur, bevor es zum Rundgang und der Besichtigung des neuen Teiches ging.

Nach den kulinarischen Mittagsgenüssen war noch zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Für den musikalischen Part hatten die Jugendkapelle des Musikvereins und "Addi und Egon" auf ihren Quetschen gesorgt.