Alexander Burda, der neue Leiter des Hochschulchores, bei seiner Feuerprobe im Rottenburger Dom St. Martin. Foto: Baum Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirchenmusik: Der neue Leiter des Hochschulchores gibt erstes Konzert gemeinsam mit seinen Sängern

Alexander Burda hat die Feuerprobe als neuer Leiter des Hochschulchores der Hochschule für Kirchenmusik mit einem fulminanten Konzert am Samstagabend bestanden.

R ottenburg. Gemeinsam mit den Sängern der beiden Hochschulchöre der Hochschulen für Kirchenmusik in Tübingen und Rottenburg studierte er Psalmvertonungen aus unterschiedlichen musikalischen Epochen ein. Domorganist Ruben Sturm begrüßte zu Beginn des Konzertes Alexander Burda im neuen Kollegenkreis und betonte, dass er sich auf neue gemeinsame Projekte freut.

Zum "Psalmenfest" im Dom St. Martin kamen einige hundert Zuhörer, die Sitzplätze waren restlos belegt. Zu Beginn des Konzertes sang der Chor im Wechsel mit Solisten die "Chichester Psalms" von Leonard Bernstein, die dieser in hebräischer Sprache verfasste. Bernstein, Sohn jüdischer Einwanderer aus der Ukraine, verwandte den hebräischen Originaltext als Grundlage seiner Psalmvertonungen. Dies macht den Text des Chores für christliche Ohren erst einmal fremd und neu.

Für den Solopart hatte Alexander Burda hochkarätige und großartige Solisten verpflichtet. Herausragend etwa die Mezzosopranistin Christine Müller, der Tenor Jürgen Ochs sowie die Sopranistin Henriette Junginger. Zudem sang Bariton Michael Schönball. Der erst elfjährige Aaron Schaible von den Aurelius-Sängerknaben in Calw übernahm den Sopransolopart der Rolle des David. Er meisterte diese musikalische Höchstleistung überaus souverän und gekonnt.

Mit Harfenklängen und dissonanten Schlagzeugakkorden fasste Leonard Bernstein die Kriegserfahrungen des 20. Jahrhunderts in Musik. Auch der Chor agierte mit dissonanten Akkorden. An der Harfe agierte Solveigh Jacot überaus brillant und virtuos. Das Werk von Bernstein beginnt mit dem Weckruf aus Psalm 108, "Wach auf, Psalter und Harfe, ich will das Morgenrot wecken".

Jessica und Vanessa Porter am Schlagzeug gaben auch die musikalischen Übergänge zwischen den einzelnen Psalmpassagen in höchst professioneller Form. Ruben Sturm an der Orgel kam ebenfalls ein wichtiger Part in der Komposition von Bernstein zu. Aaron Schaible intonierte sein Solo aus "Der Herr ist mein Hirte" überaus sicher und souverän. Auch die anderen Solisten gaben eine einzigartige Kostprobe ihres Schaffens. Im zweiten Teil brachten Chor und Solisten – gemeinsam mit Maren Dreher an der Flöte, Daniela Zimmer an der Oboe und Akiko Arakaki an der Klarinette – John Rutters "Psalmfest" zu Gehör. Vollkommen anders als Bernstein war das Klangbild der Psalmen, die John Rutter nach 1945 vertonte. Rutters letztes Wort nach neun Psalmen war "Amen", zuvor entfachte er ein Feuerwerk musikalischer und gesanglicher Art. Seine Psalmen sind fröhliche und wunderbare Formen der Anbetung und der Verehrung Gottes, sie beschwören die Ewigkeit Jesu und zeigen, wie lebendig gelebter Glaube sein kann. Viel Applaus belohnte die musikalische Meisterleistung des Chores und der Musiker sowie der Solisten.