Die kleine Judith zog die Lose für Gewinne. Foto: Schwarzwälder-Bote

Rottenburg bleibt aktiv: Beim Stadtradeln eine tolle Leistung abgeliefert / Größte Gruppe aus Ergenzingen

Von Marly Scharnowski

Rottenburg. Es wurde wieder fleißig gestrampelt: Die Rottenburger haben bei der Aktion "Stadtradeln", einer Kampagne des "Klima Bündnisses", sehr aktiv mitgewirkt.

Bei der Auswertung im Rathaus wurde stolz verkündet, dass 988 Radler – davon neun Mitglieder des Kommunalparlaments – insgesamt 186 994 Kilometer mit dem Fahrrad zurück legten und dabei 26,9 Tonnen CO2 vermieden.

Die Aktion Stadtradeln soll nicht nur den Radteilnehmern, sondern allen Menschen zeigen, wie einfach es ist, eine Menge CO2 zu sparen. Es ist nebenbei gesund und billiger als das Auto.

Das aktive, erfolgsgewöhnte Rottenburg hat im letzten Jahr bei seinem beeindruckenden Debüt 108 696 Kilometer abgeradelt und lag damit auf dem zweiten Platz in Baden-Württemberg. Dieses Jahr liegt man bisher auf dem sechsten Platz in Baden-Württemberg, aber der Wettbewerb ist noch nicht vorbei. Für die 186 994 erreichten Kilometer – das entspricht der 4,67-fachen Länge des Äquators – strampelten 988 Radler.

Gezählt wurden die Kilometer vom 10. bis zum 30. Mai. Insgesamt 43 Teams beteiligten sich am Wettbewerb.

Die größte anwesende Gruppe bei der Auswertung war die AOK-Gruppe vom TuS Ergenzingen. Sie kamen über Schwalldorf und Bad Niedernau mit dem Fahrrad nach Rottenburg. Die 51 Fahrer legten insgesamt 26 523 Kilometer zurück uns sparten somit 3,82 Tonnen CO2. Sie erhielten als ersten Preis einen Gutschein.

Auf Platz zwei lag der TVR und Sportpark 1860 mit 24 440 Kilometern und 71 Personen, Platz drei belegte das Team Bitzer mit 18 200 Kilometern und 97 Personen.

Für Norbert Vollmer vom TVR war es wichtig, möglichst viele Personen zum Mitmachen zu motivieren, was auch trefflich gelungen ist.

Für die Firma Bitzer, die ein Team stellte, war es erstaunlich, wie viele Mitarbeiter per Fahrrad zur Arbeit kamen, beispielsweise von Hailfingen nach Ergenzingen.

Beim Team Kreissparkasse haben einige ihren Urlaub mit dem Fahrrad eingeplant, dabei sind zehn Personen über 221 Kilometer gestrampelt.

Starradler waren OB Stephan Neher, Elisabeth Schröder-Kappus, Norbert Vollmer, sowie Hans Peter Müller-Angstenberger. Sie verpflichteten sich, während der Aktion ihre Autos in der Garage zu lassen. Alle hielten sich an die Regeln, in dem sie ihre Termine, Fahrten zur Arbeit oder zum Einkauf per Pedes erledigten. OB Neher erhielt einen Negativ-Punkt, für den er nichts kann: beim Empfang der türkischen Freunde aus Yalova musste er kurz im Auto mitfahren.

Die kleine Judith stellte sich als Glücksfee zur Verfügung und zog Lose für Einkaufsgutscheine für Fahrradläden, Eintrittskarten für das Freibad, Kinogutscheine, Eintrittskarten für Bundesliga-Volleyball, Tickets für Clueso und Eisgut-scheine.

Bürgermeister Thomas Weigel und Jörg Weber, Koordinator der Stadt Rottenburg, führten durch die Veranstaltung, wobei Weigel zum Abschluss meinte: "Das nächste Jahr knacken wir locker die 200 000er-Marke".

Beeindruckend war der Fahrradpark vor dem Rathaus. Die Lenkstangen der Bikes glichen fast einem Cockpit, sie sind mit allen möglichen technischen Raffinessen ausgestattet wie Radcomputer, Pulsuhren, GPS-Systeme, manche auch mit Kameras; was der Betrachter vermisst, sind Klingeln, obwohl sie vorgeschrieben sind. Kein Fußgänger muss sich wundern, wenn er plötzlich von hinten angeschrien wird "Auf die Seite", auf Klingeln wird verzichtet, um nicht noch zusätzlich Gewicht "mitschleppen" zu müssen, so eine Aussage.