"Da oben müssen sie sein": Mit der Zwergfledermaus hat sich die Gruppe des NABU Rosenfeld beschäfigt. Auch an der Iselinschule (Bild) waren die Teilnehmer diesen faszinierenden Lebenwesen auf der Spur. Foto: May/© nn-fotografie/Fotolia.com Foto: Schwarzwälder-Bote

NABU: Hans-Martin Weisshap leitet Nachtexkursion / Faszinierende Tiere orientieren sich mit Echolot

Begeistert von der Nachführung zum Thema "Rosenfelder Fledermaus" sind die Teilnehmer gewesen. Der NABU-Kreisvorsitzende Hans-Martin Weisshap berichtete viel Wissenswertes.

Rosenfeld. Als Objekt für die Nachtexkursion wurde die Iselinschule ausgewählt. Mit Taschenlampe ausgestattet, konnten die Teilnehmer auch bald die ersten Tiere sichten.

Die Fledermaus sei ein faszinierendes Tier, wobei unerschöpflich viel über ihre Lebensweise und Flugtechnik berichtet werden könne, sagte Weisshap. Interessant sei die Flugtechnik der Zwergfledermaus. "Durch Nase und Mund werden Töne abgegeben, die über die Ohren wieder empfangen werden. Diese Technik ist als Echolot bekannt." Dabei geben die Fledermäuse Laute ab, die je nach Art in anderen Frequenzbereichen liegen. Mit einem Akustikgerät wurden die Laute für die Gruppe hörbar gemacht.

Die Zwergfledermaus hat ein Gewicht von rund fünf Gramm und vertilgt in einer Nacht 150 bis 200 kleine Insekten. Die Spannweite der Flügel reicht bis zu 25 Zentimetern, erfuhren die Teilnehmer. An die Umweltbedingungen könne sich das Tier optimal anpassen. Schlage das Herz der Fledermaus im Sommer 800 Mal in der Minute, so gehe die Frequenz im Winterschlaf auf zehn Herzschläge pro Minute zurück.

Hans-Martin Weisshap, der sich seit Jahren intensiv mit der Fledermaus auseinandersetzt, informierte sich auch über die Nachtaktivitäten der Tiere. Im Sommer suche die Fledermaus ihren Schlafplatz während des Tages in Dachböden, Kirchtürmen, Dachgeschossen oder in speziellen Nistkästen. Die Fledermaus halte sich mit den Füßen fest und lasse Kopf und Körper nach unten baumeln. Die Flügel seien wie die Hände des Menschen gestaltet mit Flughäuten zwischen den Fingern.

Die Flughäute würden im Gegensatz zur Vogelfeder durchblutet, der Daumen werde zum Festhalten verwendet. Die Flughäute werden auf der Jagd als eine Art "Kescher" verwendet, um die Nahrungsaufnahme erfolgreicher zu machen. Die Jagdgebiete können in einer Entfernung bis zu 50 Kilometern von den Sommerlebensräumen liegen. Meist liege die Distanz zwischen Sommer- und Winterquartier jedoch bei unter 20 Kilometern.

Zwergfledermäuse seien ausgeprägte "Kulturfolger". Die Weibchen ziehen ihre Jungen in sogenannten Wochenstubenquartieren auf, die sie etwa ab Mai beziehen. Die Wochenstuben umfassen meist 50 bis 100 Tiere. Ab Mitte Juni bis Anfang Juli kommen die Jungen zur Welt. Die Aufzucht der Jungen dauert vier Wochen, danach lösen sich die Wochenstubenquartiere auf. Männchen schlafen eher in Einzelquartieren. Winterquartiere befinden sich in Höhlen, Felsspalten und Kellern. Die Zwergfledermaus habe nur wenige natürliche Feinde. Die Gattung umfasse weltweit rund 35 Arten. In Europa leben weitere Arten wie Großohrfledermaus, großer Abendsegler, Rauhautfledermaus, Weißrandfledermaus, Mückenfledermaus, Madeira-Fledermaus.

Der Vorsitzende des NABU Rosenfeld, Gerhard Bubeck, dankte zum Schluss Hans-Martin Weisshap für die interessante Führung.