Große Mengen an Weizen und Raps werden in diesen Tagen in der Klostermühle in Heiligenzimmern abgeliefert. Junglandwirtin Kathrin Bachmann aus Sigmarswangen, hier im Gespräch mit Andreas Lohrmann, hat ihr Getreide ebenfalls gebracht. Foto: May

In der Klostermühle herrscht Hochbetrieb: Erst 60 Prozent der Bestände sind abgeerntet. Landwirte hoffen auf sonnige Tage.

Rosenfeld-Heiligenzimmern - Unbeständiges Wetter, mal Sonnenschein, mal Regen, verlängert in diesem Jahr die Getreideernte. In der Klostermühle in Heiligenzimmern herrscht Hochbetrieb.

Erst 60 Prozent der Getreidebestände sind abgeerntet. Daher ist in der Klostermühle in diesen Tagen immer was los. Aus allen Richtungen treffen die Traktoren, die oft mehrere Anhänger ziehen, in der Klostermühle ein. So bilden sich oft lange Warteschlangen. Teilweise bis Mitternacht wird das Getreide angenommen. In der Mühle wird versucht, eine schnelle Abfertigung zu gewährleisten.

Am späten Abend trifft beispielsweise Landwirtin Kathrin Bachmann aus Sigmarswangen bei der Mühle ein. Die 20-Jährige besucht die Technikerschule. Erst vor kurzen absolvierte sie ein dreiwöchiges Praktikum in der Klostermühle.

Ihre Zugmaschine und der Hänger werden gewogen. An mehreren Stellen werden Getreideproben entnommen. Danach wird sie zu einer der Abladestellen gewiesen, um dort den Hafer zu entladen. Das leere Gefährt wird erneut gewogen, die Gewichtsdifferenz wird als angelieferte Getreidemenge gespeichert. Nach einem kurzen Gespräch mit Andreas Lohrmann von der Mühle fährt Bachmann an den wartenden Bauern vorbei und zurück in Richtung Sigmarswangen.

Die Getreideernte erfordert in diesem Jahr von den Landwirten, Mähdrescherfahrern, Erfassern und von den Mitarbeitern der strohbergenden Betrieben Geduld und Nerven. Ende Juni habe es so ausgesehen, so Lohrmann, als ob die Ernte Anfang August vorbei sein könnte.

Doch diese Rechnung machten die Landwirte damals ohne das unbeständige Wetter. Es gab in der Folge viele Niederschläge. Wenn dann das Getreide oder der Raps soweit trocken waren, dass die Landwirte hätten zum Ernten aufs Feld fahren könne, kam wieder der Regen.

Trotz allen Widrigkeiten ist die Ernte überdurchschnittlich in Deutschland, heißt es. Raps, Wintergerste, Weizen, Hafer, Dinkel und Braugerste hätten zehn bis 20 Prozent Mehrertrag. Dies ist für die Beteiligten zwar einerseits erfreulich, andererseits aber haben die Getreidepreise gegenüber dem Vorjahr dadurch nachgegeben. Der Weizen hat durch den vielen Regen zudem einen leichten Auswuchs erhalten, der aber noch im brauchbaren Bereich liegt.

Nun hoffen die Landwirte in den kommenden Tagen auf ein beständiges Wetter, damit die Ernte vollends zum Abschluss gebracht werden kann. Ansonsten würde die Qualität immer mehr leiden und es gäbe größere Auswuchsprobleme.