Die Journalistin und Autorin Viola Krauss stellte ihr aktuelles Buch in Rosenfeld vor. Magdalene Halter bedankt sich mit einer Rose bei der ehemaligen Mitbürgerin. Foto: May Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeit: Lesung in der Stadtbücherei: Viola Krauss stellt im Rahmen des Rosenzaubers ihr neues Buch vor

Sie ist wieder einmal in ihre ehemalige Heimat gekommen: Die Journalistin und ehemalige Redakteurin des Schwarzwälder Boten für Rosenfeld, Viola Krauss, las vor vielen Zuhörern aus ihrem neuen Buch "Nicht weit vom großen See".

Rosenfeld. Die Lesung fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum Rosenzauber statt und fand so großes Interesse, dass zusätzliche Stühle hereingetragen werden mussten.

Groß war die Wiedersehensfreude, und freundliche Begrüßungsworte gab es von Büchereileiterin Evelyne Kiessling. Ein Gedichtband von Viola Krauss steht seit vielen Jahren in den Regalen der Stadtbücherei.

Krauss fand schnell Zugang zu ihren Zuhörern. Sie erzählte, wie sie den Weg zum neuen Buch gegangen ist: In ihr "Schätzkästchen" auf dem Schreibtisch legt die Journalisten hin und wieder Notizzettel, um zu gegebener Zeit genauer zu recherchieren. Dies war auch die Basis für "Nicht weit vom großen See – Wegspuren und Lebenswege oberschwäbischen Frauen".

Anschaulich beschreibt Krauss darin 14 Frauen, die in den vergangenen elf Jahrhunderten in Oberschwaben gelebt haben. Bei manchen von ihnen konnte die jetzt im Allgäu wohnende Journalistin Nachfahren befragen. Vieles hat sie bei der Forschung in Archiven herausgefunden. Sehr zeitaufwendig seien die Recherchen gewesen. Von einigen Frauen, die sich schriftstellerisch betätigt haben, hat Krauss auch deren Werke gelesen, um die Schreiberin noch besser zu verstehen.

Ob Ärztin oder Fürstin, Diebin oder Klosterfrau, Sportlerin oder Künstlerin: Alle beschriebenen Frauen eint, dass sie den Wunsch hatten, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Maria Innocentia Hummel, Amalie von Hohenzollern-Sigmaringen, Gretel Bergmann, Fridel Dethleffs-Edelmann oder Inge Aicher-Scholl haben in ganz unterschiedlichen Berufen und Bereichen gewirkt.

Ob familiäre Erwartungen oder gesellschaftliche Regeln, die 14 Frauen, die im Buch porträtiert sind, haben oft anders gelebt, als die Konvention und die herrschende Sitte es wollten. Doch hatten sie den Mut und die Kraft, ihre Ideen und Ziele zu verfolgen, meist gegen massive Widerstände. Krauss zeichnet in ihrem Buch die Spuren dieser ungewöhnlicher Frauen nach.

Mit roten Rosen bedankten sich Magdalene Halter und Renate Mohl vom Arbeitskreis Freizeit und Kultur bei der Autorin. Viele Zuhörer bekundeten Interesse an einer Fortsetzung des Buchs.