Förster Stephan Kneer und die Studentinnen Katharina Romer und Lisa Wettklo haben die Leidringer Ortschaftsräte und einige Bürger über den Zustand des Walds informiert. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Ortschaftsrat Leidringen informiert sich über Zustand des Walds / Interessierte Bürger dabei

Bei einem Waldbegang haben die Leidringer Ortschaftsräte Interessantes über den Zustand des heimischen Forsts erfahren. Auch einige interessierte Bürger nahmen daran teil.

Rosenfeld-Leidringen. Start war bei der Langenhardthütte. Förster Stephan Kneer berichtete zunächst über die vielfältigen Tätigkeiten, die sein Beruf mit sich bringe. Neben dem Holzeinschlag gebe es noch eine Reihe von Tätigkeiten wie Ausbildung, Forschung, Wasserhaushalt im Wald und Jagdfragen. Das Forstrevier Leidringen sei rund 1400 Hektar groß und sei vor zwei Jahren zum Ausbildungsrevier ernannt wordne.

Kneer übergab die Führung dann an die beiden Studentinnen Katharina Romer und Lisa Wettklo, die die Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg besuchen. Sie befinden sich im siebten Semester, bereiten ihre Bachelor-Abschlussarbeit vor und werden dabei von Kneer begleitet. Die Bachelor-Arbeit handelt, im Rahmen der Dauerwaldbewirtschaftung, von sogenannten "Weiserflächen". Eine solche Fläche wurde 2001 im Forstrevier Leidringen eingerichtet. Die beiden Studentinnen berichteten anschaulich, dass dort ideale Bedingungen für die Vielfalt und Verjüngung des Walds vorherrschten, was sozusagen der "Wunschzustand" sei. Es würden permanent Betriebsinventuren gemacht, bei denen unter anderen Verbiss, Verjüngung und Wuchs kontrolliert und dokumentiert würden.

Anschließend wurde das Thema "Verkehrssicherungspflicht" beleuchtet. Es wurde darauf hingewiesen, dass auch Privatwaldbesitzer gewisse Pflichten haben.

Anhand befallener Bäume wurden die Rotfäule der Fichten und das Eschentriebsterben erläutert. Auch Privatwaldbesitzer seien in der Pflicht, dafür Sorge zu tragen, dass solche Bäume beziehungsweise Äste nicht auf Straßen oder Wege fallen, ansonsten machten sie sich gegebenenfalls haftbar, erläuterte Kneer.

Interessant war für die Räte ebenfalls, dass sich in den heimischen Wäldern auch "fremdländische Bäume" wie die Weimutskiefer, eine nordamerikanische Baumart, befinden. Viele Bäume aus anderen Ländern seien zu Zeiten von König Wilhelm gesetzt worden – so auch Mammutbäume. Teilweise würden diese Bäume wegen Pilzkrankheiten absterben, teilweise würden sie sich auch verjüngen. Die Weimutskiefer sei bei Imkern sehr beliebt, denn sie biete ein ideales Holz für Bienenstände.

Im Anschluss an den Rundgang fand bei der Langenhardt-Hütte der gemütliche Ausklang statt, bei dem Würste vom Grill serviert wurden.