Die Umstellung auf Doppik kommt die Kommunen teuer zu stehen. Foto: Seeger Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat billigt Einführung des Neuen Kommunalen Haushalts- und Rechnungswesens

Rosenfeld (lh). Ein größeres Unterfangen wird die Umstellung des Rosenfelder Finanzwesens auf das Neue Kommunale Haushalts- und Rechnungswesen (NHKR), kurz Doppik genannt. Wie berichtet, will Rosenfeld ab 1. Januar 2018 mit dem neuen System arbeiten, das an der betriebswirtschaftlichen Buchführung orientiert ist und für mehr Transparenz sorgen soll.

"Viele Gemeinden hoffen auf die Landtagswahl 2016", sagte Kämmerer Jean-Rémy Planche im Gemeinderat. Doch nach dem jetzigen Stand sollen die Kommunen die Umstellung bis 2020 geschafft haben.

Planche machte die Unterschiede deutlich zwischen Kameralistik, einer reinen Geldverbrauchsrechnung, und der Doppik, die auch Ressourcenverbrauch und Wertverlust von Vermögen per Abschreibung erfasst. Gar nicht viel anders sind die Teilbereiche des doppischen Haushaltsplans: Diese sind von der Landesregierung vorgegeben, ebenso die "Produktpläne". Im Verwaltungsdeutsch steht Produkt für eine Leistung der Stadt oder Gemeinde.

"Der Gesamthaushalt umfasst eine Seite", erklärte Planche, der an entsprechenden Fortbildungen teilgenommen hat. In ihn fließen die Zahlen der städtischen Bilanz mit Aktiva und Passiva ein.

Für die Umstellung soll bis Ende 2016 das Vermögen erfasst und in die Anlagebuchhaltung eingearbeitet werden. Im selben Jahr soll auch der Produktplan aufgestellt werden, bevor die Haushaltsstruktur festgelegt wird. 2017 werden dann die Teilhaushalte gebildet, das Kämmereipersonal in die neue Software eingewiesen und durch den Gemeinderat die Haushaltsstruktur festgelegt. Dann folgen ab 2018 die Jahresabschlüsse in kameraler Form auf der alten Software und die Eröffnungsbilanz in NHKR.

Neben 100 000 Euro für Vermögensbewertung, Projektbegleitung durch das Kommunale Rechenzentrum Reutlingen-Ulm (KIRU), die Beschaffung der Software, Schulung und Steuerung nach Einführung wird eine zusätzliche 100-Prozent-Stelle geschaffen. Wie hoch die Mehrarbeit ausfällt, vermag der Kämmerer noch nicht zu sagen.

Einstimmig fasste der Gemeinderat den Grundsatzbeschluss zum Start der Umstellung und beauftragte das KIRU mit der Bewertung des unbeweglichen Vermögens. Als "Freibrief" bezeichnete Michael Halter den Passus, dass der Bereitstellung der notwendigen Haushaltsmittel für die Umstellung in den Jahren 2016 bis 2019 und des notwendigen Personalbedarfs zugestimmt wird.