Über Trauerbegleitung hat Pfarrerin Heidrun Kopp im Gemeindehaus in Rosenfeld gesprochen. Foto: May Foto: Schwarzwälder-Bote

Heidrun Kopp spricht über Erfahrungen bei der Begleitung nach Todesfällen

Rosenfeld (may). Wie ein Mensch in Trauer begleitet und unterstützt werden kann, darauf ist die Pfarrerin und Psychologin Heidrun Kopp bei ihrem Vortrag im Rahmen der ökumenischen Trauerreihe im evangelischen Gemeindehaus Rosenfeld eingegangen.

Heidrun Kopp wohnt in Tübingen und ist derzeit bei der Samariterstiftung in Reutlingen tätig. Vorher war sie zehn Jahre lang in der Senioren- und Hospizarbeit aktiv. Als Psychologin hat sie sich intensiv mit dem Thema Trauer beschäftigt und auch viele Menschen und Angehörige im Sterben begleitet.

Nach der Begrüßung durch Pfarrer Bernd Hofmann ging die Referentin auf das nicht einfache Thema ein. "Oft bringt das Sterben Gefühle der Unsicherheit und Angst mit sich", so Heidrun Kopp, "und die Begegnung mit Trauernden fällt schwer". Diese müssten mit unterschiedlichen Gefühlen, Einsamkeit und innerer Leere kämpfen. Trauer könne verarbeitet werden, wenn Trost und Halt im Glauben gefunden würden.

Weiterhin stellte die Referentin klar, dass Trauer keine Krankheit sei und stets ein individueller Prozess.

Jeder geht andersmit Trauer um

Immer wieder heiße es im Leben, Abschied zu nehmen, sei es von einem Menschen, von der Gesundheit oder von einem Sterbenden. Bei jedem werde ein Trauerfall anders verarbeitet. Dies könne in Familien zu großen Problemen führen bis hin zur Trennung von Paaren.

Heidrun Kopp unterteilte die Trauer in vier Phasen: Als erstes nannte sie die "Schleusenzeit", wenn kurz nach den Tod vieles erledigt werden müsse. Daraufhin folge die "Januszeit", in der ein Rückblick und ein Ausblick gewagt werde. In der folgenden "Labyrinthzeit" sei der Trauernde hin und her gerissen. Als letzte folge die "Regenbogenzeit", in welcher der Trauernde wieder in die Zukunft blicke. Die Referentin erinnerte daran, dass Abschied und Trauer Rituale brauchten. Sie lobte die Arbeit der Trauergruppen und forderte die Anwesenden auf, das Gefühlschaos eines Trauernden zu akzeptieren.

Zum Abschluss der Reihe "In der Trauer dem Leben auf der Spur" spricht Ulrike Wolf am Freitag, 21. November, ab 19.30 Uhr im Bürgerhaus Bickelsberg über das Thema "Wie trauern Kinder? Wie begleiten wir sie?"