Dorothee Beier und die Pfarrer Christine von Wagner, Ulrike Zizelmann-Meister und Bernd Hofmann (von links) organisieren mit den anderen Pfarrern vom Kleinen Heuberg eine sechsteilige Veranstaltungsreihe zum Thema Trauer. Foto: Hertle Foto: Schwarzwälder-Bote

Pfarrer auf dem Kleinen Heuberg bieten Veranstaltungsreihe mit Film, Theater und Gesprächsabenden

Von Lorenz Hertle

Rosenfeld. Nicht wegdrängen solle man das Thema Tod und Trauer, meint Pfarrer Bernd Hofmann. Deswegen hat er mit den anderen Pfarrern des Kleinen Heubergs und dem Sozialen Förderverein eine Veranstaltungsreihe initiiert.

Das Motto der sechs Abende spricht für sich: "In der Trauer dem Leben auf der Spur". Damit meinen Hofmann und seine Kollegen, dass Abschiede und der Tod eines nahe stehenden Menschen helfen können, sich die Frage zu stellen, was wirklich wichtig ist im eigenen Leben. Doch müssten Betroffene erst einmal den Schock verkraften, bevor die eigentliche Trauer einsetzt, und Angehörige und andere Personen wüssten nicht damit umzugehen.

An diesem Punkt setzt die ökumenische Themenreihe an. Nicht gut finden die Täbinger Pfarrerin Christine von Wagner und ihre Kollegin Ulrike Zizelmann-Meister aus Leidringen den Wunsch mancher Angehörigen, die Beerdigung möglichst schnell vorzunehmen. Als hilfreich sehen sie hingegen den Brauch an, den Angehörigen einer verstorbenen Person Essen zu bringen als Zeichen, dass man sie nicht allein lässt. "In Leidringen gibt es den Altarumgang: Die Besucher des Trauergottesdienstes gehen in der Kirche zu den Angehörigen und kondolieren", so Zizelmann-Meister.

Ein anderes Beispiel nennt Dorothee Beier, die Vorsitzende des Sozialen Fördervereins: "In Erlaheim ist es noch üblich, dass die Leute bei einer Beerdigung zu Fuß zum Friedhof gehen."

Solche Rituale soll die Veranstaltungsreihe laut Christine von Wagner ins Bewusstsein rücken. Sie und ihre Mitstreiter wollen die Leute ermutigen, sich dem Thema Tod und Trauerarbeit zu stellen. "Zeit, die mir noch bleibt" ist der Titel eines Dokumentarfilms von Bernd Umbreit, der am Freitag, 10. Oktober, ab 20 Uhr im Bürgerhaus Brittheim zu sehen ist. Der Film zeigt den Weg des krebskranken Familienvaters Markus H., der sich nach der Entfernung eines Tumors gegen eine Chemotherapie entscheidet.

Die Freundschaft eines leukämiekranken Jungen mit einer älteren Frau zeigt das Theaterstück "Oskar und die Dame in Rosa" nach dem Roman von Eric-Emmanuel Schmitt, das die Horber Schauspielerin Dorothee Jakubowski am Samstag, 18. Oktober, ab 19.30 Uhr in der Festhalle Rosenfeld aufführt (Eintritt fünf Euro).

Was zu tun ist in Sachen Vorsorge und bei Todesfällen, darüber informiert das Bestattungsinstitut Hertkorn am Montag, 3. November, ab 19.30 Uhr im Jugend- und Gemeindehaus Leidringen.

"Der Weg der Trauer" ist Thema des Vortrags der Nürtinger Pfarrerin und Psychologin Heidrun Kopp am Freitag, 7. November, ab 19.30 Uhr im evangelischen Gemeindehaus Rosenfeld. Sie schildert Möglichkeiten, einen trauernden Menschen zu begleiten.

Über hilfreiche Trauerbräuche und den Sinn der Bestattungsliturgie sprechen Pfarrerin Christine von Wagner und ihre Kollegen am Mittwoch, 12. November, ab 19.30 Uhr im evangelischen Gemeindehaus Täbingen.

"Wie trauern Kinder? Wie begleiten wir sie?" Darüber spricht die Trauerbegleiterin Ulrike Wolf von der Katholischen Erwachsenenbildung Rottweil am Freitag, 21. November, ab 19.30 Uhr im Bürgerhaus Bickelsberg.