Mit Schutzbrillen, Ferngläsern oder Teleskopen verfolgen Neugierige bei der Sternwarte Zollern-Alb die Sonnenfinsternis. Foto: Hertle Foto: Schwarzwälder-Bote

Rund 150 Neugierige verfolgen in Brittheim das Himmelsereignis / Projektion macht Schauspiel sichtbar

Von Lorenz Hertle

Rosenfeld-Brittheim. Zum Mekka der Sonnenfinsternisgucker hat sich gestern die Sternwarte Zollern-Alb entwickelt.

Mehr als 100 Neugierige verfolgten das seltene Himmelsereignis, als der Schatten des Mondes die Sonne verdeckte.

Glücklich konnte sich schätzen, wer noch eine Schutzbrille von der Sonnenfinsternis 1999 aufgehoben hatte. Damit ließ sich die Passage des Mondes gefahrlos verfolgen. Andere spähten in die aufgestellten Ferngläser und Teleskope, die mit Schutzfiltern versehen waren.

Die Zuschauer waren zum Teil von weither zur Sternwarte auf dem Kleinen Heuberg gekommen, etwa aus Stuttgart und Radolfzell. Andere kamen etwa kurz von der Arbeit von Rosenfeld nach Brittheim, einige waren aus Albstadt oder Jungingen angereist. Alle trotzten dem kalten Wind und waren interessiert an dem astronomischen Ereignis, das hierzulande nicht oft zu sehen ist.

Auch eine Gruppe von Asylbewerbern aus Isingen war mit ihren Betreuern nach Brittheim gefahren.

Die meisten Besucher erinnerten sich gut an die Sonnenfinsternis von 1999, die für minutenlange Dunkelheit gesorgt hatte. Diesmal war mit unbewaffnetem Auge fast nichts zu bemerken.

Skeptisch verfolgten die anwesenden Hobby-Astronomen die Versuche der "Sofi"-Neugierigen, das gleißende Sonnenlicht mittels selbstgebastelter Hilfsmittel oder einer CD zu filtern. Davon wurde eindringlich abgeraten: Damit richte man Schaden an den Augen an.

Ungefährlich war auf jeden Fall der Blick auf eine Projektion der Sonnenscheibe durch ein Teleskop mit 635 Millimetern Brennweite. Silvia Kowollik vom Team der Sternwarte hatte eine automatische Kamera aufgestellt, die alle 30 Sekunden Aufnahmen machte.

Manfred Herre aus Truchtelfingen, Mitglied im Verein Sternwarte Zollern-Alb, freute sich einerseits über das Interesse an der Sonnenfinsternis. Andererseits müsse die Sternwarte noch bekannter als bisher gemacht werden, meinte der 78-Jährige. Immerhin sei die Anlage seinerzeit mit Landeszuschüssen gebaut worden.