Über den Rettungsdienst im Zollernalbkreis haben sich Mitglieder des CDU-Ortsverbands Rosenfeld und Gäste bei Heiko Lebherz (rechts) informiert. Foto: May Foto: Schwarzwälder-Bote

DRK: Kreisvorsitzender Heiko Lebherz informiert über die Arbeit und die Probleme der Helfer

Immer mehr zum Hausarztersatz wird nach Meinung von Heiko Lebherz der Rettungsdienst. Der DRK-Kreisvorsitzende hat beim CDU-Ortsverband Rosenfeld einen Blick in die Zukunft des Rettungsdienstes gewagt.

Rosenfeld. "85 Prozent der Unfälle passieren im häuslichen Umfeld", so Heiko Lebherz. Somit seien Familienangehörige als Erste vor Ort, und der Ersten Hilfe komme ein hoher Stellenwert zu. Das DRK habe den Erste-Hilfe-Kurs weiter entwickelt und freue sich über eine steigende Nachfrage.

An Bedeutung gewinnt nach seinen Angaben der Hausnotruf. Im Zollernalbkreis nutzten bereits 1000 Teilnehmer dieses Hilfsmittel, wobei der Notruf in der Leitstelle eingehe, es aber oft Fehlalarme seien.

Eine gut funktionierende Einrichtung, gerade in Rosenfeld, seien die Helfer vor Ort, so Lebherz, welcher Bürgermeister in Hausen am Tann und Ratshausen ist. Schon nach drei bis vier Minuten könnten diese Rotkreuzler vor Ort sein. Oft hänge die Arbeit fürs DRK vom Wohlwollen des Arbeitgebers ab. Gebe es für Einsätze der Feuerwehr eine gesetzliche Grundlage, so könne das DRK auf kein Gesetz zurückgreifen.

Das DRK kann laut Lebherz im Kreis auf 24 Ortsvereine bauen, welche in aller Regel jeweils drei Abteilungen haben. Wichtig ist dem Verband das Jugendrotkreuz, das für die notwendige Nachwuchsarbeit viel leistet.

Das DRK habe keine Gewinnerzielungsabsicht und arbeite mit 180 hauptamtlichen Mitarbeitern. In drei Rettungswachen stünden sieben Rettungswagen, vier Notarztwagen und zwölf Krankentransportwagen zur Verfügung.

In 15 Minuten jeden Patienten nach Absetzen eines Notrufs mit Notarzt und Rettungswagen zu erreichen, ist nach Lebherz’ Angaben ein schwierig zu erreichendes Ziel. Deshalb werde auch kreisübergreifend gearbeitet.

"Das Anspruchsdenken steigt, und die Hausärzte fallen weg", sagte Heiko Lebherz. Mehr als 40 000 Einsätze werden nach seinen Worten im Kreis jedes Jahr durch das DRK geleistet – Tendenz: steigend. Große Sorgen, so der Kreisvorsitzende, mache der Nachwuchs, vor allem deswegen, weil der Einsatz von jungen Freiwilligen durch gesetzliche Regelungen erschwert werde. Wichtig wäre für Lebherz auch die bereite Unterstützung des Roten Kreuzes durch die Bewohner im Landkreis. Diese könne mit einer aktiven oder auch mit einer fördernden Mitgliedschaft erfolgen. Probleme mache die geplante Novellierung der Führerscheinregelung, wobei eine weitere Führerscheinklasse, bedingt durch schwerere Fahrzeuge, notwendig werde. Eine wichtige Institution sieht des Kreisvorsitzende in der gut funktionierenden Leitstelle in Balingen. Diese Einrichtung müsse auf Dauer gesichert werden.