Auf diesem Areal sollen neue Bauplätze ausgewiesen werden. Die Betonplatte deckt einen Brunnen ab, der bleiben soll. Foto: Hertle Foto: Schwarzwälder-Bote

Bebauungsplan: Gemeinderat verweist Projekt "Turmstraße" in Brittheim in den Ausschuss

Die Aufstellung des Bebauungsplans "Turmstraße" in Brittheim ist auf Eis gelegt. Eine Mehrheit im Gemeinderat hat sich für eine Vertagung ausgesprochen, da sich Ortschaftsrat und Stadträte nicht ausreichend informiert fühlen.

Rosenfeld. Auf dem schon abgeräumten Gebiet zwischen Haupt- und Turmstraße sollen neben der Kirche Bauplätze ausgewiesen werden mit "ordentlichen" Grundstücken zwischen 500 und 900 Quadratmetern, wie Gebhard Gfrörer vom gleichnamigen Ingenieurbüro für Architektur den Räten erläuterte. Nach dem Grundsatz der Innenentwicklung solle diese Fläche, wo früher alte Bauernhäuser und Schuppen standen, wieder neu belebt werden.

Gfrörer hatte zwei Varianten entwickelt. Variante 1 hat sechs Bauplätze, aber den Nachteil, dass eines der Grundstücke eine relativ lange und teure Zufahrt zur Hauptstraße hat. Die Erschließungskosten bezifferte er auf rund 87 000 Euro für 3892 Quadratmeter – deutlich günstiger als die 185 500 Euro für die Variante 2 mit sieben Bauplätzen, die ein angrenzendes Grundstück einbezieht.

Der Quadratmeterpreis läge bei Variante 1 bei 129 Euro, bei Variante 2 bei 142 Euro. Für Letztere müssten allerdings eine Erschließungsstraße, ein Stichweg und ein Abstellplatz für Mülleimer gebaut werden. Die Häuser sollen zweigeschossig in offener Bauweise errichtet werden mit einer Traufhöhe bis 6,50 Meter und einer maximalen Gebäudehöhe von 8,50 Metern. Die Wahl der Dachform werde den Bauherren überlassen.

"Wir können keine Eile erkennen", wandte sich Horst Lehmann gegen den Wunsch der Stadtverwaltung, den Bebauungsplan auf den Weg zu bringen. "Sei fünf Jahren versuchen wir, die Eigentümer unter einen Hut zu bringen", sagte Ortsvorsteher Jürgen Dreher. Er machte geltend, dass er erst mit der Gemeinderats-Sitzungsvorlage Zahlen zu diesem Projekt erhalten habe.

Bei Variante 1 wäre nach seiner Meinung der Käufer des südöstlichsten Grundstücks benachteiligt: "Das kostet 130 000 Euro und fast 20 000 der Weg." Auch Lehmann bemängelte die schwierige Zufahrt und war der Meinung, die ganze Angelegenheit gehöre zunächst in den Ausschuss für Technik und Umwelt sowie in den Ortschaftsrat. "Sie waren bei der Besprechung dabei", hielt Bürgermeister Thomas Miller dem Ortsvorsteher vor: "Verwaltung und Ingenieurbüro sind nicht die Buhmänner."

Mit Mehrheit beschloss der Gemeinderat die Vertagung und Behandlung im Ausschuss.