Noch ist sie in Betrieb, die Rosenfelder Kläranlage. Die Frage ist, wie lange noch. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Einstimmiges Votum im Rosenfelder Gemeinderat für Studie über einen Anschluss

Rosenfeld (lh). Abwasser aus Rosenfeld könnte in Zukunft nicht mehr in die örtliche Kläranlage fließen, sondern per Pumpstation und ein neues Rohr nach Balingen. Der Gemeinderat hat Bürgermeister Thomas Miller und der Stadtverwaltung grünes Licht gegeben, eine Untersuchung in Auftrag zu geben in Sachen Anschluss an die Balinger Kläranlage.

Hintergrund sind die auslaufenden wasserrechtlichen Genehmigungen für die Kläranlagen in Rosenfeld, Heiligenzimmern und Bickelsberg. Die neuen Genehmigungen sind erfahrungsgemäß laut Miller mit neuen Auflagen verbunden – Anlass, sich die Anlagen genau anzuschauen.

Joachim Hölle vom Büro Götzelmann stellte für die Bickelsberger Kläranlage fest, dass die Belastungsgrenze von 1100 auf 1300 Einwohner heraufgesetzt wurde. Die Anlage zeigt nach seinen Angaben eine stabile Reinigungsleistung, aber der Anteil von Fremdwasser, das unter anderem in undichte Rohre eindringt, liegt bei 70 Prozent; der landesweite Mittelwert beträgt 40 Prozent. Das Speichervolumen für den Klärschlamm soll auf 150 Kubikmeter erhöht werden.

Die Kläranlage Heiligenzimmern ist laut Hölle auffällig durch einen sehr hohen Energieverbrauch. Dort muss ebenfalls das Fremdwasser reduziert werden. Das Gleiche gilt für die Anlage, die Abwasser aus Rosenfeld und Isingen reinigt. Auch sind die Grenzwerte für einige Stoffe verschärft worden.

Angesichts der zu erwartenden Investitionen, unter anderem in ein drittes Nachklärbecken, stellt sich für Hölle und Miller die Frage, ob nicht ein Anschluss an die Kläranlage des Zweckverbands Abwasserreinigung Balingen wirtschaftlicher sei. Das hatte das Regierungspräsidium Tübingen angeregt, und die Verbandsversammlung hat dem im Grundsatz zugestimmt.

Nötig wäre allerdings eine Studie, die sich mit den technischen Zusammenhängen wie Erstellung eines Pumpwerks und einer Druckleitung sowie dem Rückbau der Rosenfelder Kläranlage befasst. Diese würde 35 000 bis 40 000 Euro kosten bei einem 50-Prozent-Zuschuss des Landes. Dem hat der Gemeinderat einstimmig zugestimmt.

Eine Überlaufrinne wird im Regenüberlaufbecken der Kläranlage Heiligenzimmern eingebaut. Der Gemeinderat hat die Arbeiten vergeben. Die Tiefbau- und Rohrverlegearbeiten erledigt die Firma Rainer Hirt GmbH aus Villingendorf für 40 961 Euro, die Schlosserarbeiten die UFT GmbH aus Bad Mergentheim für 42 686 Euro.