Der Tablet-Computer soll den Mitgliedern des Rosenfelder Gemeinderats als Arbeitsgerät dienen. Foto: Symbol-Foto: © tortoon/Fotolia.com

Rosenfeld prüft Anschaffung von Tablets. Andere Gemeinden sind schon weiter.

Rosenfeld - Das Rascheln von Papier untermalt bis dato noch jede Sitzung des Rosenfelder Gemeinderats und der Ausschüsse. Die Mehrheit hat einem Antrag Horst Lehmanns zugestimmt, die Anschaffung von Tablets zu prüfen. Doch das ist nicht ganz einfach.

Technisch wäre das kein großes Problem, meint Bürgermeister Thomas Miller: Das Kommunale Rechenzentrum bietet nach seinen Angaben eine Softwarelösung, mit der per Benutzername und Passwort Zugang zu Dokumenten wie etwa Sitzungsvorlagen gewährt wird. Dann könne man sich diese Dateien auf einen Computer herunterladen, beispielsweise auf ein Tablet, das dann in der Sitzung benutzt werde, so Miller.

Die Gemeindeordnung bietet nach seinen Angaben die Möglichkeit dazu, Sitzungsunterlagen auch elektronisch zur Verfügung zu stellen, statt sie auszudrucken und zu verschicken. Im Geislinger Gemeinderat und in Hechingen ist geplant, statt Papier Tablets zu verwenden. Das Balinger Landratsamt bietet seit 2011 den Mitgliedern des Kreistags die Möglichkeit, Unterlagen herunterzuladen. Doch werden die Sitzungsvorlagen weiterhin auf Papier versandt.

Miller ein Fan von Papier

Bei einem Versand von Dokumenten per Mail seien die Dateien relativ groß, aber der ordnungsgemäße Versand sei nicht gesichert, meint Miller.

Der Rosenfelder Bürgermeister benutzt selbst aber, wie er sagt, lieber Sitzungsunterlagen auf Papier: "Da kann ich Notizen machen und Sachen anstreichen." Zudem könne er persönlich auf einem gedruckten Blatt schneller Informationen erfassen, als mühsam auf einem Bildschirm zu scrollen und zu suchen.

Das Rosenfelder Rathaus benutzt nach seinen Angaben ein Dokumenten-Managementsystem: Eingehende Schreiben, Rechnungen oder andere Unterlagen werden eingescannt und gespeichert. Manche Originale müssen allerdings aus rechtlichen Gründen auf Papier aufbewahrt werden, während die Lesbarkeit von Datenträgern nach langer Zeit fraglich ist.

Dennoch sträubt sich Miller nicht gegen den Einsatz von Tablets, sondern lässt prüfen, was die Geräte, die benötigte Technik und die Software kosten: "So billig ist das nicht." Die Zahlen kommen dann bei der Einbringung des Haushalts 2017 in der Gemeinderatssitzung am morgigen Donnerstag auf den Tisch – säuberlich auf Papier gedruckt. Beraten und verabschiedet wird das Zahlenwerk in der Dezember-Sitzung. Das ist der letzte kamerale Haushalt vor der "Doppik", dem Neuen Kommunalen Haushalts- und Rechnungswesen, das 2018 eingeführt wird.