Die Brittheimer Kirche steht für Gläubige auch an Werktagen offen. Sie können ihre Nöte und Kümmernisse in Worte fassen und sie in ein Briefkästchen werfen. Foto: Hertle

Gotteshäuser sind in Rosenfeld, Bickelsberg, Brittheim und Leidringen werktags für persönliche Gebete geöffnet.

Rosenfeld - Kirchen sind der Ort für Gottesdienste, Gebete oder für Nachdenken und Meditation. In Rosenfeld, Bickelsberg, Brittheim sowie in Leidringen sind die evangelischen Kirchen aber auch an Werktagen geöffnet – mit guten Erfahrungen.Seit dem Frühjahr sind die Kirchen in Bickelsberg und Brittheim nicht nur sonntags geöffnet. Derzeit steht die Brittheimer Allerheiligenkirche mittwochs und sonntags bis 20 Uhr zum persönlichen Gebet offen, und es besteht die Möglichkeit, ein Anliegen auf Papier in eine Holzkiste einzuwerfen – als "Nachricht an Gott" gewissermaßen.

"Das Angebot wird offenbar von Einzelnen angenommen, das zeigen die Briefkästen", sagt Pfarrer Sven Wegner-Denk. Die Möglichkeit, in eine zweite Box Zettel einzuwerfen, die dann als Fürbitte im Sonntagsgottesdienst verlesen werden, sei nicht genutzt worden. Doch manche Kirchenbesucher fassten ihre Nöte und Kümmernisse in Worte: "Das tut gut, sich Dinge von der Seele zu schreiben, dann sind sie weg", sagt der Pfarrer. Ein Holzkreuz signalisiert den Platz zum stillen Gebet: "Das ist bei Jesus gut aufgehoben."

Von Weihnachten bis Februar sind die Kirchen, außer für die Sonntagsgottesdienste, werktags geschlossen. Ab März ist wieder mittwochs und sonntags geöffnet, von April bis Oktober die ganze Woche über außer samstags: "Da bereitet die Mesnerin den Gottesdienst am Sonntag vor." Danach sind dann beide Kirchen bis zum Abend offen. Probleme mit Vandalismus oder Unordnung gebe es bislang nicht, so Wegner-Denk.

Seit 2011 ist auch die Kirche in Leidringen nicht nur sonntags geöffnet – mit einer Winterpause bis Ostern. "Das wird im Sommer mehr genutzt", sagt Pfarrer Holger Zizelmann: "Dann kommen auch Touristen, Wanderer und Radfahrer."

Es liegt Info-Material über die Kirche aus, und er denkt über eine Möglichkeit nach, Gebetszettel in ein Gitter zu stecken. Über Verschmutzung und Vandalismus macht sich Zizelmann keine Sorgen.

Keine Probleme gibt es auch in der Rosenfelder Stadtkirche, die laut Siglinde Ruoff, der Kirchengemeinderatsvorsitzenden, seit Jahren werktags und sonntags nach dem Gottesdienst geöffnet ist; für Pfarrer Bernd Hofmann ist eine offene Kirche ein Symbol und ein positives Signal. Ein Gästebuch liegt dort aus. "Das haben wir nach 9/11 ausgelegt", erklärt Siglinde Ruoff. Der Terroranschlag im Jahr 2001 auf das World Trade Center in New York sei der Auslöser gewesen.