Sigrid Lehmann äußert im Namen des Isinger Ortschaftsrats Ärger über die Schließung der Volksbank-Filiale. Archivfoto: Mayer Foto: Schwarzwälder-Bote

Bankfilialschließung: Isinger Ortsvorsteherin Sigrid Lehmann appelliert an VoBa-Vorstandsmitglieder

Nun hat sich auch die Isinger Ortsvorsteherin Sigrid Lehmann schriftlich an den Vorstand der Volksbank Hohenzollern-Balingen gewandt. Sie äußert Ärger über die geplante Schließung der Zweigstelle.

Rosenfeld-Isingen. Dem Beispiel ihrer Kollegen aus Heiligenzimmern und Täbingen folgend, drückt auch Sigrid Lehmann Unzufriedenheit und Verärgerung darüber aus, dass neben der Bankfiliale auch der Geldautomat und der Kontoauszugsdrucker verschwinden sollen: Diese "sollen ebenfalls dem Kommerz zum Opfer fallen", schreibt Lehmann an die Bankvorstandsmitglieder Joachim Calmbach, Arndt Ständer und Franz Steinhart. Die Isinger, so Lehmann, hätten die Reduzierung der Schalteröffnungszeiten mitgetragen, da auch am Geldautomaten und am Kontoauszugsdrucker Bankgeschäfte erledigt werden könnten. Nun werde – vor allem den älteren – Kunden ein weiterer Weg aufgebürdet.

"Der genossenschaftliche Urgedanke wird aufgrund der Margenjagd mit Füßen getreten", schreibt die Ortsvorsteherin. Die Bank verdiene kein Geld mit Bargeschäften, aber in anderen Geschäftsfeldern. Nun, meint Lehmann, werde die Nähe zu den Kunden nicht mehr gewünscht.

Verärgerung drückt Lehmann auch über die Art und Weise der Bekanntgabe des Beschlusses zur Schließung der Filialen aus: "Bei allen Mitgliederversammlungen wurden keine Informationen gegeben. Die Kunden mussten die Schließung aus der Zeitung erfahren." Sie mahnt Calmbach, Ständer und Steinhart: "Mit dem jetzt eingeschlagenen Weg machen Sie sich als Bank austauschbar."

Lehmann erinnert auch daran, dass sich der Ortschaftsrat für den Ort engagiere, damit dieser lebendig und aktiv bleibe: "Vieles, was in die Menschen investiert ist, rechnet sich nicht in Euro." Das seien Dinge wie Solidarität und Menschlichkeit: "Als genossenschaftliche Einrichtung sollte Ihnen dies als Leitgedanke Nummer eins auf der Agenda stehen. Ihre Wurzeln liegen nicht an globalen Finanzmärkten, sondern in unserer ländlich geprägten Region."

Abschließend appelliert Lehmann an die Bankvorstandsmitglieder: "Überdenken Sie Ihre Entscheidung und gehen Sie in den Dialog mit Ihren Mitgliedern und Kunden. Unsere Forderung als Vertreter des Ortes: Erhalten Sie die für uns wichtige Infrastruktur Ihrer Filiale im bankeigenen Gebäude."