Pfarrerin Marlene Trick spricht beim Frauenfrühstück in Bickelsberg über Erwartungen in der Erziehung

Rosenfeld-Bickelsberg (may). Mit dem Kontrast der Rolle der Mutter zwischen Ideal und Wirklichkeit hat sich die Pfarrerin i. R. Marlene Trick beim Frauenfrühstück im Bürgerhaus in Bickelsberg befasst.

Musikalisch umrahmt wurde der Vormittag von einem Flötenensemble aus Rottweil unter der Leitung von Beate Vöhringer.

Von einem Ruhestand als Pfarrerin ist bei Marlene Trick, die verwandtschaftliche Beziehungen nach Täbingen hat, nicht viel zu spüren. Die Mutter von vier Kindern berichtete sehr authentisch über viele Gegebenheiten bei der Erziehung ihrer Kinder und Vorkommnisse in Kindergarten und Schule. Darin fanden sich viele Besucherinnen wieder und konnten die getroffenen Aussagen bestätigen.

Oft werden Idealvorstellungen laut Trick nicht immer in die Realität umgesetzt, und somit gebe es Schuldgefühle bei den Müttern. Sie stellten sich im Alter die Frage, was sie in der Erziehung der Kinder falsch gemacht hätten.

Dabei sei jedes Kind ein Individuum, und die Mutter habe zu jedem Kind eine andere Beziehung. Heute liege die hauptsächliche Aufgabe der Erziehung bei der Mutter, die mit hohen Erwartungen konfrontiert sei. "Eine gute Mutter ist nicht beschreibbar", so die Referentin. Mutterliebe drücke sich in vielfältiger Form aus. "Noch vor wenigen Jahrzehnten sah die Situation ganz anders aus", sagte Marlene Trick. Früher hätten bei der Erziehung Pfarrer, Lehrer und Großeltern eine gewichtige Rolle gespielt, und oft seien viele Kinder in einer Familie geboren worden. Marlene Trick appellierte an die Eigenverantwortung jeder Mutter; auch Kinder und Jugendliche sollten zu Selbstverantwortung erzogen werden. Sie ging ferner auf den Beistand Gottes in der Erziehung ein mit den Worten: "Gott kann auch auf krummen Linien gerade schreiben und vergibt auch Unvermögen und Versagen."