Hanna und Gerhard Eichholz sind seit 60 Jahren verheiratet und feiern im kleinen Kreis. Foto: Hertle Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Hanna und Gerhard Eichholz: diamantene Hochzeit

Rosenfeld. In der Tanzstunde in Gotha haben sich Hanna und Gerhard Eichholz kennengelernt und feiern heute ihre diamantene Hochzeit – im kleinen Kreis, denn die "Goldene" haben sie groß gefeiert. Lieber verreisen sie an diesem besonderen Tag.

Sie war 17 Jahre alt, er 19, als sie sich 1952 trafen. Doch vor der Trauung galt es, die Flucht nach Westdeutschland zu schaffen. Gerhard Eichholz ging 1953 nach "drüben", seine spätere Frau 1956.

Die gelernte Schneiderin arbeitete in einem Balinger Bekleidungshaus und nach dem Umzug nach Rosenfeld zuerst in Leidringen und dann bei der Firma Blickle.

Eichholz übernahm 1955 als Schwimmmeister die Regie im gerade erbauten Rosenfelder Sofienbad; "mit 21 war ich damals der jüngste Bademeister im Zollernalbkreis", erinnert er sich. Zuvor war er zwei Jahre lang im Balinger Freibad tätig und als gelernter Polsterer bei der Frommerner Möbelfirma Erhardt.

1957 wurde geheiratet: zuerst auf dem Standesamt im Rosenfelder Rathaus, eine Stunde später in der Stadtkirche, im ganz kleinen Kreis. Hanna Eichholz hatte sich ihr Hochzeitskleid selbst genäht, die Schuhe hatte sie geschenkt bekommen. "Wir hatten ja nichts, wir waren mit einem Koffer angekommen", erinnert sich Eichholz.

Er schulte nochmals um und wurde Dreher. 27 Jahre lang arbeitete er bei der Firma Beutter und war zuletzt Abteilungsleiter. Dann fragte der damalige Bürgermeister Manfred Haasis bei ihm an, ob er wieder im umgebauten Sofienbad arbeiten wolle. Eichholz sagte nach einiger Bedenkzeit zu, machte allerdings zur Bedingung, dass seine Frau ebenfalls dort arbeiten solle. Nachdem auch die Gehaltsfrage zur Zufriedenheit des Ehepaars geklärt war, begannen beide, wieder im Freibad zu arbeiten.

Eichholz kümmerte sich um die Technik, seine Frau um den Kiosk, den Kartenverkauf und die Sauberkeit in den Umkleide- und Duschräumen. "Wir waren nur zum Schlafen in unserer Wohnung", erinnert sich Hanna Eichholz.

Zuerst lebte die Familie in einer kleinen Wohnung und bewohnt seit 38 Jahren ein gemietetes Haus in der Danziger Straße. Dort haben sie, mit Zustimmung des Vermieters, viel Geld und Arbeit investiert, etwa neue Fenster eingebaut.

Ihre Tochter, 1960 geboren, wohnt in Ebhausen. Der 23-jährige Enkel studiert in Ingolstadt. Gerhard Eichholz ist begeisterter Tischtennisspieler. Er hat in Rosenfeld einen Tischtennisverein mitgegründet, spielte dort zehn Jahre lang, dann in Vöhringen, Isingen und wieder in Vöhringen.

Gerne erinnern sich die beiden an Grillabende, Boccia und Canasta in ihrem von der Stadt gepachteten Gartengrundstück. Früher sind sie auch verreist, meist mit dem Wohnwagen ihres Schwiegersohns nach Italien. "Bis zu acht Wochen waren wir weg", so Hanna Eichholz.

Gerne gehen sie seit dem Eintritt ins Rentenalter wieder ins Sofienbad. "Wir kaufen eine Dauerkarte", sagt Eichholz. Sie werden auch noch von älteren Badegästen angesprochen.

"Wir haben schon ein flottes Leben", sagt Hanna Eichholz, wenn auch ihr Mann eine schwere Herzoperation überstanden hat, "und wir genießen sonnige Tage auf unserem Balkon".