Michael und Ruth Kopf wollen den Ruhestand genießen

Rosenfeld (lh). Nach 95 Jahren wird die Metzgerei Kopf am morgigen Samstag endgültig geschlossen. "Mit einem lachenden und einem weinenden Auge" beendet Metzgermeister Michael Kopf (62) die Tradition, die sein Großvater Wilhelm Kopf 1920 begründet hat.

Nicht aus wirtschaftlichen Gründen tue er diesen Schritt, sagt Kopf. Die Metzgerei sei gut gelaufen, und die Kunden seien zum Teil von weit her gekommen. Er nennt andere Motive: Sein Sohn habe seine Frau verloren, und allein könne er das Geschäft nicht weiterführen; es gebe kaum Metzger oder Fachverkäuferinnen.

Ein Ärgernis sind Kopf auch die immer schärferen Vorschriften, die den Betrieb in seinen Augen unnötig erschweren und mit zum Teil hohen Kosten verbunden seien. Stolz ist er darauf, dass sein Geschäft immer mustergültig gewesen sei. "Ich kann erhobenen Hauptes gehen", sagt der Metzgermeister, der 1976 in den väterlichen Betrieb eingestiegen ist. In den vergangenen Jahren ist der Laden zweimal aus- und umgebaut worden. "Das waren schöne Zeiten, und wir hatten ein sicheres Auskommen", erinnert er sich.

Doch heutzutage hätten es selbstständige Metzger schwer angesichts der Marktmacht der Discounter und Supermärkte.

Michael und Ruth Kopf (63) möchten nun den Ruhestand genießen und haben bereits die Maschinen und Geräte verkauft. Den Ladenraum wird er als Büro nutzen.