Fachingenieur stellt im Rosenfelder Gemeinderat Ergebnisse der Untersuchung für Täbinger Turnhalle vor

Von Gert Ungureanu

Rosenfeld-Täbingen. Fest steht: Die Täbinger Turnhalle ist in relativ gutem Zustand. Aber es muss saniert werden. Und: Ein Umbau zur Mehrzweckhalle ist nicht finanzierbar. Das machte Andreas Bewer vom gleichnamigen Ingenieurbüro im Rosenfelder Gemeinderat deutlich.

Im Auftrag der Stadt Rosenfeld hatte Bewer die Halle mit Bühne, Vereinsheim, Küche, Geräteraum und Kriechkeller untersucht. Anhand ursprünglichen Pläne und der verschiedenen An- und Umbauten könne man den demografischen Wandel erkennen. Ende der 1970er-Jahre war der Baukomplex als Schule geplant worden, vier Jahre später wurde die Schule aufgegeben, es wurde ein Vereinsheim mit Gaststätte angebaut, Toiletten und Sanitäranlagen kamen hinzu.

Wunsch der Gemeinde: die Halle als Turnhalle zu nutzen, und das Vereinsheim als Gaststätte. Soll es somit eine MehrzweckhaErhardt Sautterlle werden? Der Fachingenieur zählte die Anforderungen auf, die derzeit an eine solche Halle gestellt werden: Stand- und Verkehrssicherheit, Brand-, Schall- und Gesundheitsschutz, Breite der Rettungswege, Baumaterialien und Brandschutztüren. Die Gesichter der Gemeinderäte wurden immer länger. Es stellte sich heraus, dass eine "Ertüchtigung zur Mehrzweckhalle" wirtschaftlich nicht vertretbar wäre. Was unter dem Strich vertretbar bleibt, ist die separate Nutzung als Turnhalle, in der auch Sonderveranstaltungen mit bis zu 200 Personen möglich wären, und als Gaststätte, die davon klar abgetrennt sein muss.

Aber auch das geht nicht ohne Aufwand und Geld: Eine Erweiterung der Nebenräume nach Westen wäre erforderlich, um Lager- und Sanitärflächen zu schaffen, eine energetisch sanierte Gebäudehülle, ein neues Hallendach, das eine Schneelast bis zu 181 Kilogramm pro Quadratmeter trägt, ein verbesserter Brandschutz – "F30, das bedeutet eine Gipskartonplatte", sagte Bewer.

Auch Deckenstrahler statt der Umluftheizung seien zu empfehlen sowie eine klare Abtrennung der nebenliegenden Gaststätte, mit selbstschließender Türen. Und wenn man schon bei den Türen sei, idealerweise sollte auch der Fluchtweg auf 1,20 Meter verbreitert werden. Ganz wichtig: "Sie dürfen nicht den begründeten Verdacht erwecken, dass heimlich doch eine versteckte Mehrzweckhalle gebaut wird."

Die Halle sei mit viel Eigenleistung der Vereine umgebaut und "immer in Schuss gehalten" worden, sagte der Täbinger Ortsvorsteher Erhardt Sautter. Eine mobile Küchenzeile? Die werde es nicht geben, konterte Bürgermeister Thomas Miller, "sonst ist es keine Turnhalle mehr, sondern eine Mehrzweckhalle".

Gemeinderat Hans Leidig sagte, dass so unterschiedliche Auflagen für Turn- und Mehrzweckhallen nur bei den verworrenen "deutschen Rechtsvorschriften" denkbar seien. Was das Ganze kosten soll? Darauf wollte sich der Referent nicht festlegen. Jetzt soll die konkrete Planung in Angriff genommen werden.