Carsten Köhler (links) und Peter G. Kremsner (rechts) vom Tübinger Institut für Tropenmedizin haben den Memento-Preis für Forschungen an einem neuen Impfstoff gegen Malaria erhalten. Foto: Ibañez/UKT Foto: Schwarzwälder-Bote

Medizin: Memento-Preis für Peter Kremsner und Carsten Köhler

Rosenfeld-Heiligenzimmern/Tübingen. Der Direktor des Tübinger Instituts für Tropenmedizin mit Wohnsitz in Heiligenzimmern, Peter G. Kremsner, hat mit seinem Kollegen Carsten Köhler den Memento-Forschungspreis für Engagement gegen vernachlässigte Krankheiten erhalten.

Die Jury würdigt damit den Beitrag der beiden Wissenschaftler am Universitätsklinikum Tübingen zu einer verbesserten Therapie schwerer Malaria. Der Memento-Forschungspreis ist mit 5000 Euro dotiert, das Preisgeld wird von Brot für die Welt bereitgestellt. Die Preisverleihung fand in der Charité in Berlin statt. "Herr Köhler und Herr Kremsner konnten in klinischen Studien zeigen, dass das Medikament Artesunat nur dreimal intramuskulär verabreicht werden muss, um seine volle Wirkung zu entfalten", sagt der Jury-Vorsitzende Stefan Kaufmann vom Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie. "Bereits nach 24 Stunden waren bei 80 Prozent der Patienten 99 Prozent der Parasiten eliminiert. Gerade unter Bedingungen, unter denen oft sehr viele Kinder gleichzeitig gegen schwere Malaria behandelt werden müssen, macht ein derart verkürztes und vereinfachtes Behandlungsregime viel aus."

Die gesundheitlichen Bedürfnisse von Milliarden von Menschen in ärmeren Ländern werden seit langem vernachlässigt. Diagnostika, Medikamente und Impfstoffe gegen vernachlässigte Krankheiten wie zum Beispiel die Schlafkrankheit, Chagas oder Tuberkulose sind entweder überhaupt nicht vorhanden oder aber veraltet und ungeeignet für den Gebrauch in infrastrukturschwachen Gegenden.

Um auf diesen Notstand hinzuweisen, haben sich Ärzte ohne Grenzen, Brot für die Welt, die BUKO Pharma-Kampagne und die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe zusammengeschlossen und gemeinsam den Memento-Preis für vernachlässigte Krankheiten ins Leben gerufen. Seit 2014 wird er einmal im Jahr für besonderes Engagement in der Bekämpfung von vernachlässigten Krankheiten in den Kategorien "Forschung und Entwicklung", "Politischer Wille" und "Journalismus" verliehen.