Sehr gut besucht gewesen ist das Frauenfrühstück im Bürgerhaus in Bickelsberg. Foto: May Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Renate Klingler referiert beim Frauenfrühstück / Als Pfarrersfrau öfters umgezogen

Die verschiedenen Facetten des Themas "Wer loslässt, wird gehalten" hat Renate Klingler beim Frauenfrühstück im Bürgerhaus in Bickelsberg beleuchtet.

Rosenfeld-Bickelsberg. Rund 100 Teilnehmerinnen waren gekommen und genossen das Frühstücksbuffet. Für musikalische Umrahmung sorgte die Gruppe "Generationen" aus Bergfelden. Sie lud zum Mitsingen ein. Doris Massini vom Vorbereitungsteam kündigte dann Renate Klingler aus Renningen an, welche mehr als eine Stunde lang zum angesetzten Thema referierte und anschließend zu persönlichen Gesprächen zur Verfügung stand.

Die vierfache Mutter war direkt vom Studium der Theologie in die Familienphase gewechselt. Da ihr Mann evangelischer Pfarrer ist, musste die Familie unzählige Male umziehen. Oft hieß es für die Referentin Abschied nehmen von lieb gewonnenen Gemeindemitgliedern, um dann wieder in einer neuen Gemeinde Fuß zu fassen. Teilweise blieben die Kinder zurück.

Bei den vielen Ortswechseln entstand nach ihren Worten oft eine Leere, bis neue Kontakte gefunden wurden. Abschied zu nehmen und eine Chance im Neubeginn zu finden, erläuterte Renate Klingler an vielen Beispielen, in denen sich viele Zuhörerinnen wieder fanden. Die ehrenamtliche engagierte Referentin erwähnte den Klammerreflex eines Neugeborenen. Ein schutzloses Kind sei immer auf die Eltern und den Schutz eines Stärkeren angewiesen.

Es sei eine Lebensaufgabe, diesen Reflex abzubauen und loslassen zu können. Oft müssten auch Menschen von einer materiellen Absicherung oder auch von einer Beziehung loslassen.

Renate Klingler schilderte die biblische Gestalt Hannah von Silo, welche lange Zeit keine Kinder bekommen konnte und sehr unglücklich war. Auch ihr Mann konnte sie nicht trösten. Der Ruf an Gott wurde erhört. Somit gebar sie ihren Sohn Samuel, welchen sie für den Dienst für Gott hergab. Klingler nannte Kinder auch "Geschöpf Gottes und Gäste auf Zeit".

Ein weiteres Beispiel für Loslassen sei für viele Menschen, so die Referentin, der Wechsel in den Ruhestand nach einem erfüllten Arbeitsleben. Dabei stellte sie die Frage in den Raum: "Worauf gründen wir unsere eigene Wertschätzung?". Außerdem stellte Renate Klingler die Frage nach dem Sinn des Lebens.

Die stolze Oma von acht Enkelkindern nannte das Beispiel eines Trapezkünstlers, der ein Netz spannt, und leitete dazu über, dass Vertrauen in Gott gesetzt werden müsse. Weiterhin empfahl die Referentin, das Vertrauen von einem Kind zu lernen.