Auf großes Interesse ist der Nachtfalter-Leuchtabend des Nabu Rosenfeld bei der Fischermühle gestoßen. Bei Dunkelheit versammelndiese sich um Lichtquellen und können gut beobachtet werden. Foto: May/© hhelene/Fotolia.com

Bei der Nabu-"Mottenschau" an der Rosenfelder Fischermühle rund 70 verschiedene Arten beobachtet.

Rosenfeld - Obwohl zur Veranstaltung "Grillen mit Mottenschau" des NABU nicht groß eingeladen worden war, sind auch etliche interessierte Gäste gekommen.

Auf dem Programm stand neben dem gemeinsamen Grillen zum ersten Mal auch ein Nachtfalter-Leuchtabend. Vielen Gästen war nicht bekannt, dass an dem Abend auch gegrillt werden sollte. Doch die Stadt Rosenfeld war ja nicht weit, und es blieb genügend Zeit, sich mit Grillgut und Getränken einzudecken, bevor die drei Mitarbeiter der AG Schmetterlinge – Herbert Fuchs, Dirk Mezger und Hans-Martin Weisshap – Wissenswertes über Nachtfalter und die anziehende Wirkung des Lichts erzählten. Auch die Geräte wurden vorgestellt, die eingesetzt werden sollten.

Um Nachfalter zu sichten, gibt es spezielle Verfahren. Die Tiere fliegen gerne ans Licht, bevorzugt innerhalb eines bestimmten Wellenlängen-Bereichs mit hohem UV-Anteil.

Nicht alle Arten fliegen ans Licht, doch man erfährt viel über die Zusammensetzung des Artenspektrums. Schmetterlingsforscher machen sich das zunutze, wenn sie eine Bestandaufnahme machen wollen.

Beim Nachfalter-Leuchtabend an der Fischermühle kamen zwei verschiedene Anlagen zum Einsatz: Ein sogenannter "Leuchtturm", wobei eine Lampe im Innern eines Gaze-Schlauchs hängt, ähnlich einem Moskito-Netz. Die Falter setzen sich auf den hell beleuchteten Schlauch, und man kann sie abnehmen und in einem Beobachtungsglas aus der Nähe anschauen.

Die zweite Variante ist eine "Leuchtfalle". Dabei wird eine Lampe in einer Plexiglas-Konstruktion aufgehängt. Die Falter fliegen an, prallen ans Plexiglas und fallen nach unten in einen Fangsack, wo sie sich zwischen Eierkartons verstecken können.

Die Falter wurden von den drei AG-Mitgliedern und den Besuchern in ein Beobachtungsglas umgesetzt, bestimmt und gezählt.

Von Arten, die nicht auf Anhieb bestimmt werden können, werden Belegfotos zur Nachbestimmung angefertigt. Am Ende des Leuchtabends, nach 2 Uhr, wurden die gefangenen Falter wieder freigelassen. Nicht alle Besucher hatten allerdings so lange durchgehalten.

Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Rund 200 Falter von 70 verschiedenen Arten wurden beobachtet. Darunter befanden sich kleinere Nachtfalter wie Graszünsler und das Marmorierte Gebüscheulchen, aber auch große Falter wie der Kiefernschwärmer und der spektakulären Nacht-Schwalbenschwanz.

Die Nachtfalter zeigten sich nur wenig aufgeregt und rissen die Beobachter noch zur späten Stunde in ihren Bann. Es war immer wieder erstaunlich zu sehen, wie bunt bestimmte Nachtfalter waren, obwohl man doch meinen könnte, das bringe nachts gar nichts. Aber Nachtfalteraugen funktionieren eben ganz anders.

Am Ende galt der Dank der NABU-Gruppe den drei Vertretern der AG Schmetterlinge.