Besetzung von Schulleiterstellen ist sehr kompliziert / Nachfolger für Egger kommt voraussichtlich zum 1. August

Von Lorenz Hertle

Rosenfeld. Pünktlich zum Schuljahresende hat sich Werner Egger aus der Iselin-Schule verabschiedet, deren Leiter er sechs Jahre lang war. Die Stelle an der Spitze der Grundschule wird voraussichtlich zum 1. August 2015 neu besetzt sein.

Werner Egger ist an eine Grund- und Werkrealschule in seiner Heimatregion Oberschwaben gewechselt – auch als Folge der Umwandlung der früheren Grund- und Werkrealschule.

Die Leiterstelle wird nach Angaben von Gernot Schultheiß, dem Leiter des Staatlichen Schulamts Albstadt, im November ausgeschrieben. Bewerber haben drei Wochen lang Zeit, ihre Unterlagen einzuschicken.

Dann beginnt ein kompliziertes Verfahren: Sobald alle Bewerbungen auf dem Tisch liegen, wird ein aus vier Personen bestehendes Bewerbergremium gebildet. Es besteht im Regelfall aus dem Schulamtsleiter oder seinem Stellvertreter, einem Mitarbeiter der Abteilung 7 für Schule und Bildung des Regierungspräsidiums Tübingen (RP), einem Vertreter der jeweiligen Schulkonferenz und einem Repräsentanten des Schulträgers, in diesem Fall der Stadt Rosenfeld, vertreten durch Bürgermeister Thomas Miller, einen Mitarbeiter der Stadtverwaltung oder ein Mitglied des Gemeinderats.

Die Kandidaten für eine Schulleiterstelle müssen laut Schultheiß ein mehrstufiges Verfahren durchlaufen. Die erste Aufgabe: "Der Bewerber beobachtet eine Unterrichtsstunde an einer Grundschule und berät seinen Kollegen, der den Unterricht hält", sagt Schultheiß. Das Gremium beobachtet ihn dabei und bewertet, wie er mit seinem Kollegen spricht, "ob autoritär, von oben herab oder kollegial". Wichtig sei auch, wie der Rektor in spe an die Themen herangehe.

Als nächstes müssen die Bewerber vor dem Auswahlgremium eine Präsentation eines festgelegten Themas machen – mit Hilfe von Medien. Das sind laut Schultheiß allerdings seltener Computer, Beamer und Power-Point: "Wir verwenden häufiger Flipcharts und Ähnliches." Dem folgt ein "strukturiertes Interview", bei dem alle Kandidaten die gleichen Fragen beantworten müssen. Letzte Aufgabe ist die Bearbeitung eines Konfliktfalls, wie er an Schulen vorkommen kann, entweder mit Schülern, Lehrern oder Eltern. "Dann ist das Verfahren beendet", sagt der Schulamtsleiter, "und die Kommission entscheidet, wer vorgeschlagen werden soll." Dieser Vorschlag geht an das Regierungspräsidium, die Schulkonferenz, die Stadtverwaltung und den Gemeinderat. An diesem Punkt besteht die Möglichkeit für die Gremien, den Bewerber zu einer Vorstellung einzuladen.

Nach dem gleichen System wird bei der Neubesetzung des Leiters der Gemeinschaftsschule Kleiner Heuberg verfahren. "Die Stelle ist ausgeschrieben, Bewerbungen liegen vor", so Schultheiß. Gleiches gilt für die Leitung des Progymnasiums: Diese Stelle ist laut RP im Juli ausgeschrieben worden.