Die Schillerlinde ist 100 Jahre alt und steht noch gut da. Doch das Gemäuer des ehemaligen Stadttors bröckelt. Nun soll geklärt werden, wie die Mauer zu sanieren ist. Fotos: Hertle Foto: Schwarzwälder-Bote

Gutachter soll entscheiden, ob Schillerlinde erhalten werden kann / Gemäuer am Rote-Halde-Weg brüchig

Von Lorenz Hertle

Rosenfeld. Ein starkes Netz aus roten Kunststoffseilen ist schon vor einiger Zeit vor ein klaffendes Loch in der Mauer gespannt worden, die am Beginn des Rote-Halde-Wegs in Rosenfeld steht: der Sockel des ehemaligen unteren Stadttors. Dort steht die Schillerlinde, die an den Dichter erinnert.

Das Gemäuer ist brüchig, und das Wurzelwerk der Linde hat sich ausgebreitet. Der Baum ist 100 Jahre alt. Der Verein zur Förderung Rosenfelds hat sie 2005 gepflanzt, als Ersatz für einen früheren Baum, und hat das Denkmal zum 200. Todestag Friedrich Schillers erneuert.

Das Bauwerk ist mit Erde verfüllt

Das Problem: Das Bauwerk ist mit Erde verfüllt, und die drückt nach Ansicht von Experten von innen auf das Mauerwerk und gefährdet dessen Stabilität. "Dafür ist es nicht konstruiert", meint Bürgermeister Thomas Miller.

Hans Leidig, Tierarzt, Stadtrat und stellvertretender Vorsitzender des Vereins, möchte die mächtige Linde erhalten: "Sie ist selbst ein Denkmal und stadtbildprägend." Woher der Schaden an der Mauer komme, ob vom Wurzelwerk des Baums oder nicht, sei derzeit noch unklar.

Leidig erinnert sich, dass er als Kind nahe seines Elternhauses am Anfang des Rote-Halde-Wegs an dieser Stelle gespielt habe: "Das war ein wunderschöner Garten, dort war eine Böschung, und die Mauer war überwachsen mit Efeu."

Dieses Gewächs richte aber bekanntermaßen Schäden an Mauerwerk an. "Bei genauem Hinsehen erkennt man, dass nach dem Abbruch der ursprünglichen Mauer daran herumgeflickt worden ist", so Leidig.

Ein Gutachter soll nun klären, ob und wie die Mauer zu reparieren ist. Leidig äußert die Hoffnung, dass die Schillerlinde erhalten werden könne.