Die wertvolle Leidringer Orgel wurde in sechswöchiger Arbeit von der Firma Braun überholt und gereinigt und im Gottesdienst wieder in neuem Glanz und Klangfülle eingeweiht.                  Foto: Ruf Foto: Schwarzwälder-Bote

Generalüberholte und gereinigte Orgel der Leidringer Peterskirche erklingt in feierlichem Gottesdienst

Von Margrit Ruf

Rosenfeld-Leidringen. In einem feierlichen Gottesdienst wurde nach sechswöchiger Pause die generalüberholte und gereinigte Orgel in der Leidringer Peterskirche wieder ihrer Bestimmung übergeben.

Pfarrer Holger Zizelmann stellte die wertvolle Leidringer Rudigier-Orgel in den Mittelpunkt des Gottesdiensts und bedankte sich bei der Orgelbaufirma Braun aus Bickelsberg für die Arbeit. Er erklärte, dass das erste orgelartige Instrument wurde im dritten Jahrhundert vor Christus erfunden, aber erst im achten Jahrhundert nach Christus kam die Orgel nach Europa als Gastgeschenk für Kaiser Karl des Großen. Daher wird sie auch als "königliches Instrument" bezeichnet. Allmählich entwickelte sie sich zum Hauptinstrument für die christliche Liturgie.

Die Orgelbegleitung für den Gemeindegesang setzte sich flächendeckend erst im 19. Jahrhundert durch. Davor hatte es lediglich ein Vorspiel gegeben. Der Name "Orgel" kommt vom griechischen Wort "organon" und bedeutet Werkzeug, hilft also, etwas zu tun.

Die Orgel mit ihrer einzigartigen Klangfülle und der Vielfalt ihrer Ausdrucksmöglichkeiten hilft dabei, Gott zu loben, gemäß Psalm 150: "Alles, was Odem hat, lobe den Herrn". Odem bedeutet Luft und wird von der Orgel ebenso zur Klangerzeugung benötigt, wie der Mensch sie zum Atmen braucht.

Kein anderes akustisches Instrument kann tiefere und höhere Töne erzeugen und, je nach Anzahl der Register, eine immense Vielzahl an Instrumenten ausdrücken, wie auch in der Bibel gesprochen wird von Posaunen, Psalter, Harfen, Pauken, Pfeifen und Zimbeln. Sie alle vereinigt die Orgel.

Im Grundriss der Leidringer Kirche aus dem Jahr 1150 war kein Platz für eine Orgel vorgesehen. Als dann die Orgel aus dem Jahr 1790 eingebaut wurde, stellte man sie auf eine Empore, unter deren Gebälk fortan die Kinderkirche abgehalten wurde.

1968 wurde die Empore abgerissen und die Orgel auf den Boden gestellt, wo sie ihren Dienst tut und nun, nach der Überholung, in neuem Glanz strahlt und in einer neuen Frische eine wunderbare Klangfülle bietet.

Zum Eingang des Gottesdiensts spielte Ulrike Klaiber das moderne Stück "He’s A Pirate" und das Lied "Du meine Seele singe". Walter Holweger begleitete die Lieder "Alles, was Odem hat", "Dir, dir o Höchster will ich singen" sowie "Ich lobe meinen Gott" und spielte zudem ein selbst komponiertes sanftes Instrumentalstück.

Zum Segen und Ausgang spielte Kathrin Kopp dann noch "Geh unter der Gnade" und das moderne Stück "Viva La Vida".