Eine Gefahrenstelle ist für Stefan Fuoß die Geislinger Straße in Isingen mit ihrer geraden Streckenführung ab dem Ortsschild aus Richtung Geislingen. Er fordert Tempo 30 in der gesamten Ortsdurchfahrt. Foto: Hertle

Tempo 30: Forderung nach Begrenzung vom Landratsamt abgelehnt. Lastwagen ein Problem.

Rosenfeld-Isingen - Auf Gefahren für Fußgänger durch zu schnell fahrende Autos und Lastwagen macht der Isinger Stefan Fuoß aufmerksam. Er setzt sich für Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt ein. Das Landratsamt hat aber einen entsprechenden Antrag abgelehnt.

Der Ortschaftsrat hatte sich im Juni vergangenen Jahres mit Mehrheit für eine vollständige Geschwindigkeitsbegrenzung in der Geislinger Straße und Neuen Straße in der Isinger Ortsdurchfahrt ausgesprochen, wo für ein Teilstück schon Tempo 30 gilt. Doch die Kreisbehörde folgte den Argumenten aus dem Stadtteil nicht, wonach die abschüssige und kurvenreiche Ortsdurchfahrt aufgrund des zu hohen Tempos mancher Fahrzeuge gefährlich für Fußgänger sei.

Besonderes Augenmerk richtet Stefan Fuoß auf die Bushaltestelle vor seinem Haus in der Geislinger Straße 55. Er macht wie Ortsvorsteherin Sigrid Lehmann geltend, dass es manche Fahrer auf der geradlinigen Ortseinfahrt von Geislingen her "ausrollen" lassen, während Schulkinder die Kalkofenstraße entlang kommen und 80 Meter nach dem Ortsschild die Geislinger Straße überqueren.

Ein Knackpunkt – so sieht es auch die Ortsvorsteherin – ist der Lastwagenverkehr: "Vom Zementwerk Dotternhausen führt der kürzeste Weg zur A 81 durch Isingen." Wenn dann ein Lastzug in geringem Abstand an einem Fußgänger vorbeifahre, bekomme dieser schon den Eindruck, der Lastwagen sei zu schnell unterwegs. Doch eine Handhabe, diesen Schwerverkehr aus Isingen herauszuhalten, gebe es nicht, meint die Ortsvorsteherin.

Geschwindigkeitsmessungen ergaben nach Angaben des Landratsamts, dass ortseinwärts in der Geislinger Straße 85 Prozent der Fahrzeuge 56 Kilometer pro Stunde oder langsamer fahren. In der anderen Richtung beträgt dieser Wert 61 Stundenkilometer. Es seien aber nur einzelne "Ausreißer" registriert worden. Das tägliche Fahrzeugaufkommen lag bei statistischen Erhebungen bei 1680 Fahrzeugen pro Tag.

Nach Auffassung der Kreisbehörde würde eine Begrenzung auf Tempo 30 direkt am Ortsbeginn nicht akzeptiert werden, und Fußgängern wie Buspassagieren werde ein Sicherheitsniveau suggeriert, das gar nicht vorläge, heißt es in einer Stellungnahme gegenüber Fuoß.

Bauliche Maßnahmen an dieser Stelle könnten nicht umgesetzt werden, weil die dafür benötigte Fläche nicht erworben werden konnte. Auch ein Fußgängerüberweg bietet laut Landratsamt nur eine scheinbare Sicherheit.

Fuoß kann diese Argumente von Behördenseite nicht nachvollziehen, da nach seiner Ansicht eine erhebliche Gefahrenlage besteht, vor allem, wenn Kinder oder Erwachsene unachtsam die Straße überquerten. Hilfreich wäre nach seiner Meinung eine stationäre Geschwindigkeitsmessanlage.

"Wenn alle normal fahren würden, hätten wir keine Probleme", ergänzt Sigrid Lehmann. Sie verweist auf die mobile Geschwindigkeitsanzeige, welche die Stadt Rosenfeld anschaffen und auch in den Stadtteilen einsetzen werde. Sie hat auch aus Richtung Rosenfeld Autofahrer beobachtet, die "mit quietschenden Reifen durch die Haarnadelkurve rasen".

Sigrid Lehmann und die anderen Ortschaftsratsmitglieder wollen das Thema Sicherheit für Fußgänger weiter verfolgen in Abstimmung mit Stadtverwaltung und Landratsamt.