Da muss das Kabel hin: Mitarbeiter einer Baufirma verlegen neue 20-Kilovolt-Stromleitungen im Rosenfelder Westen und in der Robert-Bosch-Straße Foto: Hertle Foto: Schwarzwälder-Bote

Vielzahl der Leitungen erschwert Fortschritt bei der Robert-Bosch-Straße / Verlegungsarbeiten fast erledigt

Von Lorenz Hertle

Rosenfeld. "Manche Leute fragen mich: Warum geht das so langsam?" Der so angesprochene Stadtbaumeister Bernhard Müller verweist darauf, dass das Bauvorhaben in der Robert-Bosch-Straße aufwendig und komplex ist.

Seit dem vergangenen Jahr werden im Industriegebiet im Rosenfelder Westen neue Kanäle und Leitungen verlegt. Die Rohre waren in die Jahre gekommen und konnten laut Müller die gewachsenen Abwassermengen nicht mehr schlucken. "Da war damals noch vieles unbebaut", sagt der Leiter des städtischen Bauamts. Ein Regenwassergraben sei in ein Rohr mit 300 Millimetern Durchmesser eingeleitet worden, während das Regenwasser von den Dächern der Firmengebäude und Hallen in die Kanalisation floss.

Den heutigen Vorstellungen entsprechend ist nun neben dem Schmutzwasserkanal eine Leitung für Regenwasser verlegt worden, ebenso eine neue Wasserleitung. Die Nahwärmeleitung blieb an Ort und Stelle; dafür werden Kabel für Strom, Telefon und Internet neu verlegt.

Die Netze BW, früher EnBW Regional AG, ersetzt drei 20-Kilovolt-Leitungen mit einem Querschnitt von 150 Quadratmillimetern durch vier dickere Kabel mit je 300 Quadratmillimetern. Die alten Kabel hatten eine Isolierung aus Papier und Öl. "Wenn man die in Ruhe ließ, haben sie lange gehalten", erklärt Müller. Probleme gebe es, wenn solche Kabel bewegt oder geknickt würden.

Von der Umspannstation Bickelsberger Straße ziehen sich die neuen Stromleitungen zu den Stationen Anker-Flexco und Robert-Bosch-Straße. Die Hochspannungskabel liegen in Leerrohren unter einem Gehweg. Auf der anderen Straßenseite befinden sich diverse Niederspannungsleitungen und Kabel für die Straßenbeleuchtung.

"Die Arbeiten sind erschwert dadurch, dass der Kreuzungsbereich mit der Bickelsberger Straße und Lindenstraße heute höher liegt", erklärt Müller. So seien Leerrohre und Kabel auf den Plänen in 1,60 Metern Tiefe eingezeichnet – tatsächlich seien sie 2,50 Meter tief gelegen. Auch waren nach seinen Angaben manche Leitungen gar nicht verzeichnet.

Wie anderswo in Rosenfeld und den Stadtteilen, wurden auch in der Robert-Bosch-Straße drei Leerrohre für künftige DSL-Glasfaserleitungen verlegt.

Die Arbeiten in der Robert-Bosch-Straße sind laut Müller die Fortsetzung der Sanierung der Siemensstraße. Der erste Bauabschnitt erstreckt sich bis zur Einfahrt des Mitarbeiterparkplatzes der Firma Blickle.

Mit den Verlegungsarbeiten im Tiefbau sind die beauftragten Firmen laut Müller in wenigen Tagen fertig. Dann folgen die neuen Randsteine, die Einlaufschächte und die Fundamente für die Straßenleuchten, bevor Fahrbahn und Gehwege asphaltiert werden.